Familienkarte: Einzelhändler dafür, Gastronomen skeptisch

Traben-Trarbach · Eine Familienkarte für Traben-Trarbach: Das wünscht sich die SPD-Stadtratsfraktion. Der Stadtrat steht dem Vorschlag positiv gegenüber. Die Tourist-Information soll, so der Beschluss, ein Konzept erarbeiten. Und wie denken die Gewerbetreibenden darüber? Der TV hat sich umgehört.

Renate Braband von der SPD-Stadtratsfraktion ist von ihrer Idee überzeugt. Familien und Alleinerziehende mit Kindern sollen eine Familienkarte bekommen, die ihnen eine Reihe Vorteile und Vergünstigungen bieten sollen.

Reinhard Wintrich von Betten- und Heimdekor Wintrich, einer der vier Vorsitzenden des Gewerbevereins, sieht die Familienkarte als eine gute Werbeidee. Allerdings müssten sich außer den Einzelhändlern andere Gewerbetreibende beteiligen. Aber er sieht Schwierigkeiten in der Umsetzung. Wintrich fordert die Einschaltung eines Werbefachmanns, mit dessen Hilfe ein Konzept erarbeitet und umgesetzt werden soll. Nur ein schlüssiges Konzept überzeuge Handwerk und Handel.

Eckhard Schneider vom gleichnamigen Elektrogeschäft begrüßt die Familienkarte. Sie stärke das Zusammengehörigkeitsgefühl. Rabatte seien aber für viele Händler pauschal nicht möglich, weil bei einigen Produkten die Gewinnspanne das nicht hergebe. Helmut Haucke von Sport-Polch sieht die Karte als einen Baustein, der der Stadt helfen könne, sich als familienfreundliche Stadt zu positionieren und so dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.

Die Gastronomiebetriebe der Moselstadt haben sich bisher wenig mit der Idee einer Familienkarte auseinandergesetzt. Dieter Mallmann, Geschäftsführer vom Hotel-Restaurant Moselschlösschen, hat noch nicht weiter über die Familienkarte nachgedacht. Er und Reinfried Müllen, Café Müllen, wollen ein Konzept abwarten und dann über ihre Beteiligung entscheiden. Otto Schmidt vom Gasthaus „Litziger Lay“ hat nach eigener Aussage die Preise bereits knapp kalkuliert, Nachlässe seien nicht möglich. Anita Caspary vom Restaurant Brückenschänke nimmt bereits am Schlemmerpass teil. Caspary: "Weitere Aktivitäten werden mir zuviel."

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