Flugplatz Bitburg: 250 Menschen beim TV-Forum

Bitburg · „Flugplatz Bitburg – Fluch oder Segen?“, war die große Frage des Abends beim TV-Forum in Bitburg. Dass es eine Frage ist, die die Menschen der Region brennend interessiert, bewiesen die etwa 250 Zuhörer, die ihren Weg am Mittwochabend in das Bitburger Hotel „Eifelbräu“ gefunden haben.

 Mit Bürgern diskutierten (von links nach rechts) TV-Redakteur Manfred Reuter, Axel Simon, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates Flugplatz Bitburg GmbH, Michael Billen (MdL), Vorsitzender des Aufsichtsrates Flugplatz Bitburg GmbH, Peter Berger als stellvertretender Vorsitzender des Vereins ,,Bürger gegen Nachtflug", Bernd Spindler, Bürgermeister der VG Kyllburg und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag Bitburg-Prüm sowie TV-Redakteurin Dagmar Schommer. Foto: Rudolf Höser

Mit Bürgern diskutierten (von links nach rechts) TV-Redakteur Manfred Reuter, Axel Simon, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates Flugplatz Bitburg GmbH, Michael Billen (MdL), Vorsitzender des Aufsichtsrates Flugplatz Bitburg GmbH, Peter Berger als stellvertretender Vorsitzender des Vereins ,,Bürger gegen Nachtflug", Bernd Spindler, Bürgermeister der VG Kyllburg und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag Bitburg-Prüm sowie TV-Redakteurin Dagmar Schommer. Foto: Rudolf Höser

(kah) Die Zuhörer verfolgten gespannt, welche Antworten die vier Podiumsgäste den TV-Redakteuren Dagmar Schommer und Manfred Reuter gaben. Unter ihnen waren zwei Flugplatzgegner: Bernd Spindler, Fraktionssprecher der SPD im Kreistag des Eifelkreises Bitburg-Prüm und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg sowie Peter Berger, stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Bürger gegen Nachtflug“ und parteiloses Mitglied im Bitburger Stadtrat.

Unter ihnen waren aber auch zwei Männer, die sich bereits seit Jahren für den Flugplatz Bitburg einsetzen: der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz Bitburg GmbH CDU-Landtagsabgeordneter, Bezirks- und Kreisvorsitzender Michael Billen sowie Axel Simon, ehemaliger Geschäftsführer der Bitburger Brauerei und Mitbegründer der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Bitburg.

Die Positionen dieser zwei „Parteien“ könnten unterschiedlicher nicht sein. „Der Bedarf an weiteren Flugplätzen in einem Umkreis von 200 Kilometern ist gedeckt“, sagte Peter Berger, der einen Industrieflughafen für „rausgeschmissenes Geld“ hält, fürchtet, dass die Lärmbelastung „enorm sein wird“ und „noch mehr Menschen durch Abgase und abgelassenes Kerosin an Krebs erkranken“.

Billen plädierte dafür, dass man die ungeheure Chance, die der Flugplatz biete nicht ungenutzt verstreichen lassen dürfe. „Wir haben auf dem Flugplatz Bitburg einen Vermögenswert von 100 Millionen Euro – es das wäre ein fataler Fehler, das nicht zu nutzen“, sagte er. Er verwies auch auf die hochwertigen Arbeitsplätze die man dort schaffen wolle und räumte ein: „Ja, es geht nicht ohne Lärm“.

Bei den Arbeitsplätzen sei man doch längst weiter, sagte Bernd Spindler, der immer wieder einen Blick auf die Finanzen warf. Sie rechtfertigten doch nicht jede Investition. Es müsse zudem über Folgekosten gesprochen werden. „Was, wenn sich in fünf Jahren herausstellt, dass es nicht funktioniert? Werden dann noch mal hier 200.000 und da 300.000 aus öffentliche Mitteln investiert?“ Es müssten Fakten auf den Tisch.

Axel Simon hingegen warf einen Blick in die Vergangenheit und erklärte, warum es so lange gedauert hat, bis die Instrumentenfluggenehmigung tatsächlich vorlag. Mit verantwortlich sei die schwierige „Gemengelage in der Kontrollzone von Spangdahlem“ sowie nötige Aktualisierungen bei Lärm- und Umweltschutz. Der Lärm von Bitburg werde allerdings nicht mit dem des Flugplatzes Spangdahlem vergleichbar sein.

Zahlreiche Forums-Zuhörer beteiligten sich im Laufe des Abends an der regen aber fairen Diskussion und stellten den vier Podiumsgästen kritische Fragen. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie am Freitag im TV.

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