Trier. (bl) In der ersten Halbzeit wirkten die Gäste nur in den Anfangsminuten etwas entschlossener. Worms hatte mehr Ballbesitz, Torgefahr sprang aber nicht heraus. Die stellte dafür die Eintracht nach elf Minuten unter Beweis. Ein von Neuzugang Christopher Reinhard eingeleiteter Angriff mündete in die Trierer Führung. Andy Rakic flankte von links, die Wormatia-Abwehr klärte zu kurz. Nutznießer war Sahr Senesie, der mit sattem Schuss aus 17 Metern traf – sein fünfter Saisontreffer.

Reinhard spielte wie erwartet im defensiven Mittelfeld neben Markus Anfang, er absolvierte die kompletten 90 Minuten. „Ich fühle mich fit, ich hatte keine Probleme mit der Luft“, sagte der 24-Jährige nach seinem Debüt.

Gustav Schulz ersetzte Michael Dingels als Rechtsverteidiger. Dingels stand wegen eines im Abschlusstraining erlittenen Blutergusses im Oberschenkel gar nicht im Kader.

Das Tor setzte bei der Eintracht weitere Kräfte frei. Die Gastgeber hatten fortan die Partie im Griff. Sie waren zielstrebiger. Immer wieder versuchte das Team, mittels Flanken ins Sturmzentrum, in das Wilko Risser nach seiner Länderspielreise wieder zurückgekehrt war, Druck auszuüben.

Noch vor der Pause fiel fast zwangsläufig das 2:0. Ein böser Abwehrschnitzer des Wormser Kapitäns Matthias Lang spielte Risser in die Karten. Er kam an den Ball, stürmte alleine auf Torwart Thorsten Müller zu – und schloss kaltschnäuzig ab (40.).

Worms kam in den ersten 45 Minuten nur einmal richtig gefährlich vor das von Kenneth Kronholm sicher gehütete Eintracht-Tor. Ein Freistoß von Matteo Monetta aus 18 Metern strich nur ganz knapp am Pfosten vorbei.

„Die erste Halbzeit war von meiner Mannschaft sehr gut. Da hat sie gezeigt, welches Potenzial in ihr steckt“, sagte Eintracht-Trainer Mario Basler. Zur zweiten Halbzeit schickte sein Wormser Kollege Sascha Koch den Ex-Eintrachtler Zouhair Bouadoud aufs Feld. Wegen der Verletzungen der Offensivspieler Alan dos Santos und Manuel Helmlinger hatten sich die Rheinhessen zur kurzfristigen Verpflichtung von „Zou-Zou“ entschlossen, der in Trier in der Saison 2006/07 auf Torejagd gegangen war. Bei der Eintracht war er kürzlich bei einem neuerlichen Probetraining „durchgefallen“.

Wie beim 3:2-Erfolg im Heimspiel gegen den SC Verl machte es Trier trotz einer beruhigenden 2:0-Halbzeit-Führung noch einmal spannend. Weil sie auch im siebten Saisonspiel nicht „zu Null“ spielte. Nach einer Stunde erzielte Christian Bolm mit einem Schuss aus 20 Metern den 1:2-Anschlusstreffer.

Bei drei Großchancen binnen drei Minuten verpassten beide Teams anschließend mögliche Treffer. Sahr Senesie scheiterte auf Trierer Seite direkt vor dem Gäste-Tor (70., 73.). Wormatia-Stürmer Bolm verpasste eine Flanke nur um Zentimeter (71.). Auch wenn Worms am Ende noch einmal alles nach vorne warf, brachte Trier die Führung ordentlich über die Zeit – der dritte Heimsieg in Folge war unter Dach und Fach.

„Wir schaffen es einfach nicht, ohne Gegentor zu bleiben. Nach dem Anschlusstreffer wurden wir etwas unruhig und nervös. In der Phase danach müssen wir die sich uns bietenden Konterchancen besser ausnutzen“, bemängelte Basler, der den Innenverteidigern Kevin Lacroix und Josef Cinar gleichwohl eine Formsteigerung attestierte und Christopher Reinhard ein Sonderlob aussprach: „Er hat ein tolles Spiel abgeliefert. Er ist ein Stabilisator für die Mannschaft. Er gibt mir die Hoffnung, dass wir uns in den nächsten Wochen weiter oben in der Tabelle festbeißen können.“

Statistik

Eintracht Trier: Kronholm – Schulz, Cinar, Lacroix, Rakic – Anfang (82. Ay), Reinhard – Anicic (64. Kempny), Senesie , Wagner (86. Bachl-Staudinger) – Risser
Wormatia Worms: Müller - Detloff (46. Stiller), Roesner, Lang, Krettek – D. Gataric, Schröer, Kassem-Saad, Sahin (46. Bouadoud) – Monetta (58. Gebhardt), Bolm
Tor: 1:0 Senesie (11.), 2:0 Risser (40.), 2:1 Bolm (60.)
Schiedsrichter: Tobias Welz
Zuschauer: 2630