Geldautomaten-Bande: Polizei nimmt drei Verdächtige fest

Trier/Frankfurt · Rom war das geplante Ziel dreier Rumänen. Für zwei war die Reise in Trier beendet, der Dritte wurde am Flughafen Frankfurt festgenommen. Die drei Männer im Alter von 22, 28 und 31 Jahren waren nach Trier gekommen, um erneut in zwei Geschäftsstellen der Volksbank die Kartendaten an Geldausgabeautomaten auszuspähen.

Ein Mitarbeiter der Volksbank, die bereits bei einem ähnlichen Angriff am vergangenen Wochenende Zielscheibe der Täter war, bemerkte an Allerheiligen in einer Filiale in Trier-Tarforst einen verdächtigen „Rauchmelder“ an der Decke über dem Geldautomaten. Er verständigte sofort die Polizei.

Weitere Überprüfungen ergaben, dass auch in einer Geschäftsstelle in der Matthiasstraße Manipulationen vorgenommen worden waren.

Die Fahnder beobachteten die beiden Geschäftsstellen der Bank. Am frühen Samstagabend tauchten dann drei verdächtige Männer in der Matthiasstraße auf. Während zwei der Männer die Ausspähtechnik abbauten, hielt sich ein Dritter in etwa 100 Metern Entfernung auf. Zwei Tatverdächtigte, 22 und 31 Jahre alt, wurden beim Verlassen der Bank mitsamt Beweismaterial festgenommen.

Dem Komplizen gelang die Flucht in Richtung Bahngelände. Er ließ sich auch von zwei Warnschüssen in die Luft nicht beeindrucken. Während ein von den Rumänen benutztes Mietfahrzeug observiert wurde, liefen sowohl die Ermittlungen als auch die Fahndung auf Hochdruck.

Schnell wurde klar, dass einer der Festgenommenen und der flüchtige dritte Mann vermutlich auch für das Ausspähen von Bankdaten am 25. Oktober in Trier verantwortlich sind. Die im Oktober erlangten Bankdaten wurden von Rom aus für betrügerische Abbuchungen eingesetzt. Der dadurch entstandene Schaden ist inzwischen auf über 100.000 Euro angewachsen.

Rom, so fanden die Ermittler heraus, sollte auch an diesem Wochenende Ziel der Reise sein. Der dritte Tatverdächtige wurde im Rahmen der bundesweiten Fahndung am Sonntagabend am Flughafen Frankfurt/Main von Beamten der Bundespolizei festgenommen. Der 28-Jährige wird am Montag dem Amtsrichter in Frankfurt vorgeführt.

Die beiden Komplizen wurden bereits am Sonntag, 2. November, auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier dem Haftrichter beim Amtsgericht vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete.

Für die Ermittler des Betrugskommissariats der Kriminaldirektion geht die Arbeit nach diesem erfolgreichen Wochenendeinsatz weiter.
Die drei festgenommenen Rumänen stehen im Verdacht, für weitere so genannte "Skimming"-Angriffe als Täter in Frage zu kommen. Die bei den Männern sichergestellten Beweismittel und das von ihnen benutzte Fahrzeug ist daher nach Ansicht der Trierer Polizei auch für andere Polizeidienststellen von Interesse.

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