Gerolstein: Industrieruine Drahtwarenfabrik wird zwangsversteigert

Die seit vielen Jahren leer stehende Drahtwarenfabrik in Gerolstein wird zwangsversteigert. Unterdessen bereitet sich die Stadt Gerolstein auf den Abriss des Gebäudes und dioe Überplanung des Geländes vor.

Seit etlichen Jahren wird die ehemalige Drahtwarenfabrik in Gerolstein nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt. Einige Hallen sind vermietet, ein Großteil der Gebäude auf dem insgesamt 7187 Quadratmeter großen Areal unterhalb des Aubergs im Herzen von Gerolstein aber steht leer und wird deutlich sichtbar vom Zahn der Zeit heftig angenagt. Und das sehen tagtäglich Tausende von Autofahrern, die durch die Linderstraße (und auch die Straße Am Auberg) fahren und dabei den ehemals stolzen Gebäudekomplex passieren.

So wird im Wertgutachten vom vergangenen Jahr auch treffend festgestellt, dass die aus den Jahren 1900 bis 1920 stammenden Gebäude sich insgesamt in einem schlechten baulichen Zustand befinden und ein „erheblicher Unterhaltungsstau“ vorherrscht. Wasserschäden, Mauerrisse, abbröckelnder Putz sowie veraltete und kaputte Installationsanlagen, Fenster, Dächer und Böden: Die Liste dessen, was alles saniert werden müsste, ist lang. Für etliche Hallen und Gebäudeteile (insgesamt mehr als 10.000 Kubikmeter umbauter Raum) wird daher auch ein Abriss und eine fachgerechte Entsorgung in besagtem Wertgutachten vorgeschlagen. Insgesamt geht es noch von einem Verkehrswert von 91.000 Euro für das gesamte Areal aus.

Mit dieser Investition wäre es aber nicht getan, denn im Gutachten ist ebenfalls von Altlasten die Rede. Die wurden bei Bodenuntersuchungen 2003 und 2007 festgestellt. Wie teuer die Sanierung derer wäre, ist ungewiss. Zudem müsste das Altreifenlager auf dem Gelände noch entsorgt werden. Weitere Hürde: Einige der Gebäudeteile könnten unter Denkmalschutz stehen.
Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) sagt den auch: „Ob sich ein Investor findet, muss abgewartet werden. Schließlich wäre es mit dem Erwerb ja nicht getan.“

Während viele Leute gespannt auf den Zwangsversteigerungstermin warten, wird die Stadt aktiv. Schwatz sagt: „Wir wollen das Thema jetzt anpacken und das gesamte Gebiet überplanen. Es geht um solche Fragen wie: Was ist dort künftig machbar, welche Auflagen gibt es, was muss stehen bleiben? Kurzum: Es geht darum, Rechtssicherheit für einen künftigen Investor herzustellen.“ Ob der sich bereits am kommenden Donnerstag findet, ist schwer zu sagen. Zum Zwangsversteigerungstermin kommt es nach Auskunft des Amtsgerichts Daun, weil die Eigentümerin finaziellen Forderungen nicht mehr nachkommen konnte und die Gebäude beliehen sind.

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