Gerolstein: Radsportfans fordern: Weitermachen!

Keinen Abbruch haben die Dopingfälle bei der diesjährigen Tour de France der Radsportbegeisterung in der Region getan: Zum Empfang der Gerolsteiner Radprofis kamen viele Hundert Fans nach Gerolstein und machten deutlich, dass sie das Team auch weiterhin bei der Tour sehen wollen.

Das die Tour de France in diesem Jahr alles überlagernde Thema Doping stand auch bei der vom TV präsentierten Willkommensparty der Gerolsteiner Radprofis im Vordergrund. Die vielen Hundert Radsport- und Gerolsteiner-Fans, die ebenso wie das TV-Maskottchen Lucky zur Feier bei durchwachsenem Wetter in die Brunnenstadt gekommen waren, waren sich in ihren Ansichten weitgehend einig: Radsport ist für sie weiterhin faszinierend, die Tour de France muss durch strengere Kontrollen und Strafen „sauber“ werden, und der Gerolsteiner Brunnen soll sich auch über 2008 hinaus ein Radsportteam leisten.

So meinte Hans Scherberich (59) vom Radsportclub Prüm, der mit dem Rad aus Bleialf gekommen war: „Ich habe die große Sorge, dass die einzelnen Dopingfälle allgemein dem Radsport schaden, falls die Sponsoren nun alle abspringen. Daher hoffe ich, dass Gerolsteiner dabei bleibt.“ Sein Vorschlag, um Doping Einhalt zu gebieten: „Cleverer kontrollieren, und falls ein Fahrer erwischt wird: lebenslanges Fahrverbot.“

Das schlug auch Gerd Clemens (60) vom Fanclub „Jirrelsteener Kreisel“ vor. Gemeinsam mit sechs Kollegen war er in Frankreich, um „unseren Jungs“ zuzujubeln. Bei dem Fest machte die Truppe mit einem Transparent mit der Aufschrift „Weitermachen bis 2012“ auf sich aufmerksam. Dass die Sprudel-Equipe „diesmal nichts gerissen hat“, stört Clemens nicht weiter. Im Gegenteil: „Es war es sicherlich besser, nicht durch herausragende Leistungen aufzufallen“, sagte er und hoffte „inständig“, dass der Vertrag über 2008 hinaus verlängert wird.

Auch für Uwe Schneider (38) aus Gerolstein ist Hans-Michael Holczer „der Garant für Glaubwürdigkeit“. Daher hofft er, dass „der Brunnen dabei bleibt, und wir möglicherweise sogar als das stärkste deutsche Team aus der Krise hervorgehen.“

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