Gerolsteiner Brunnen: Umstrukturierung und Entlassungen

Gerolstein · Der neue Geschäftsführer des Gerolsteiner Brunnens, Axel Dahm (46), hat angesichts der Absatzkrise eine komplette Umstrukturierung des Unternehmens angekündigt und bereits teilweise eingeleitet. Dadurch werde es auch zu Entlassungen kommen, kündigte Dahm an.

 Wege aus der Absatzkrise sucht derzeit der Gerolsteiner Brunnen. Foto: Gerolsteiner Brunnen

Wege aus der Absatzkrise sucht derzeit der Gerolsteiner Brunnen. Foto: Gerolsteiner Brunnen

(mh) Wie viele Mitarbeiter gehen müssten, sei noch ungewiss. Der Schnitt werde aber quer durch alle Abteilungen - also auch die Management-Ebene - gemacht. Bereits zum Jahresende gekündigt wurden rund 25 Zeitarbeitsverträge. In Anspielung auf derzeit noch zu viel Abfüllkapazitäten und Personal sagte Dahm auf TV-Anfrage: "Wir werden der Realität ins Auge schauen und das dann auch relativ schnell korrigieren müssen. Wir gehen heute davon aus, dass da auch Arbeitsplätze verloren gehen. Aber wie viele, dass wissen wir noch nicht."

Erste Antworten darauf, wie das Unternehmen künftig aufgestellt sein soll, will er im Februar haben. Um diese zu bekommen, hat Dahm auch Unternehmenberater der Boston Consulting Group ins Haus geholt.

Umsatz- und Absatzziele für 2009 nannte der neue Gerolsteiner-Chef wegen der Rezession und einem sich weiter verschärfenden Konkurrenzkampf vor allem mit Discountern nicht, er sprach aber für 2008 von einem Absatzminus von fünf Prozent sowie einem Umsatzrückgang von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

2007 betrug der Absatz des Unternehmens rund 6,8 Millionen Hektoliter, der Netto-Warenumsatz lag bei rund 202 Millionen Euro. Als "größten Fehler" jer jüngeren Vergangenheit sah er an, dass das Unternhemen vollends auf starkes Wachstum eingestellt und dementsprechend aufgestellt worden sei.

Mit den Einbrüchen im Bereich der alkoholfreien Getränke außerhalb des Sprudels und vor allem beim Einweg habe sich der eingeschlagene Weg als falsch herausgestellt. Daher hat Dahm auch die Investitionsplanungen in Höhe von rund 62 Millionen Euro für eine massive Kapazitätsausweitung und ein Hochregallager gestoppt.

Bis Mai 2009 soll die Umstrukturierung abgeschlossen sein und der Gerolsteiner Brunnenn "sturmfest" gemacht worden sein. Ein Radteam oder einen sonstigen Werbeträger wird es laut Dahm nicht mehr geben, vielmehr werde man sich auf das gute Produkte und die eigene Marke konzentrieren und die frei werdenden Gelder darin investieren. Eine entsprechende Image-Kampagne sei bereits in Auftrag gegeben worden.

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