Gönnersdorf /Lissendorf: Naturschutz mit vielen Gewinnern

(fpl) Vor drei Jahren regte sich Protest im Oberen Kylltal: Das Landesministerium für Umwelt und Forsten meldete damals die FFH-Gebiete (FFH = Fauna-Flora Habitat) zur Erhaltung natürlicher Lebensräume, wild lebender Tiere und Pflanzen reichlich spät nach Brüssel (der TV berichtete). Die Bauern liefen deshalb Sturm: Sie sahen sich übergangen und in der künftigen Landbewirtschaftung geknebelt, fürchteten Nutzungseinschränkungen und sinkende Verkehrs- und Pachtpreise. Inzwischen zeigt sich, dass die Sorge unbegründet war: Alle Beteiligten haben sich zusammen getan und ein gemeinsames Konzept erarbeitet, das Bauern, Flächenbesitzern und der Natur zugleich dient. „So etwas funktioniert nur, wenn alle etwas davon haben“, sagt Josef Vietoris, Gönnersdorfer Orts- und Verbandsgemeinderatsmitglied und von Beruf Landwirt. Vietoris ist Vorsitzender der „Teilnehmergemeinschaft Lissendorf-Gönnersdorf“ für die Umsetzung des FFH-Vorhabens. Sein Urteil über die bisherigen Maßnahmen: „Die Bauern haben eine bessere Wege-Erschließung, es ist gut für den Tourismus, und die Naturschützer sind auch zufrieden.“ Die Zusammenarbeit funktionierte so gut, dass die Landwirte sogar auf einen Teil der geplanten Wege verzichteten, um die Natur nicht über Gebühr zu belasten.

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