Gunderath: Nach Chlorgasunfall noch fünf Verletzte im Krankenhaus (Fotos/Video)

(sts) Nach dem Chlorgasunfall im Center-Parcs-Ferienpark Heilbachsee in Gunderath (Kreis Vulkaneifel) am Mittwoch sind von den 22 Verletzten noch fünf Personen zur Beobachtung im Krankenhaus, drei davon auf Intensivstationen.

 Großeinsatz der Feuerwehr im Ferienpark in Gunderath. Foto: Siko

Großeinsatz der Feuerwehr im Ferienpark in Gunderath. Foto: Siko

Bei einem Chlorgasunfall im Center Parcs Bungalowpark Heilbachsee in Gunderath bei Daun sind am Mittwochmorgen 22 Menschen verletzt worden. Am Abend wurden zum Abpumpen der noch vorhandenen giftigen Gase vorsorglich weitere Gäste von Rettungsmannschaften evakuiert. Sie konnten jedoch gegen 20 Uhr in ihre Bungalows zurückkehren.

Der Unfall im Center Parcs Bungalowpark Heilbachsee ereignete sich gegen 8.50 Uhr. Ein Tanklastwagen lieferte laut Lieferschein Schwefelsäure im Schwimmbad an. Die Pumpe zum Umfüllen der Chemikalie wurde nach Polizeiangaben offenbar an einen falschen Behälter, der für Chlorbleichlauge vorgesehen ist, angeschlossen, so dass Dämpfe austreten konnten.

Obwohl die Pumpe sofort abgeschaltet wurde, breiteten sich die Dämpfe im Center Parc über das Schwimmbad und den Market Dome mit Restaurant und Einkaufsmöglichkeiten aus. 14 Menschen - sowohl Gäste als auch Mitarbeiter des Center Parcs – klagten bei Eintreffen der Rettungskräfte über zum Teil erhebliche Atembeschwerden.

Bis zum Nachmittag erhöhte sich diese Zahl auf 22. Sechs von ihnen wurden ambulant behandelt, 16 Menschen wurden in Krankenhäusern der Region aufgenommen. Bei den beiden Schwerverletzten, einem knapp ein Jahr alter Säugling, der mit seiner Familie im Park zu Gast war, und einem 63-Jährigen, besteht nach derzeitigem Stand keine Lebensgefahr.

Das Gelände wurde weiträumig abgesperrt. Fünf Notärzte und 15 DRK-Fahrzeuge mit 40 Rettungskräften rückten an und kümmerten sich um die Versorgung der Verletzten, von denen 18 in Krankenhäuser in Koblenz, Mayen, Daun, Wittlich und Trier gebracht wurden. Auch alle umliegenden Feuerwehren waren teils in Schutzanzügen im Großeinsatz. Die Polizei ist dabei, die Unfallursache zu ermitteln.

Die Entsorgung des Chlorgases hat sich als zeitaufwändiger als erwartet entpuppt. Am Abend rückten Feuerwehren und DRK vorsichtshalber noch einmal im Park an, und rund 50 Bungalows mussten evakuiert werden, da man beim wegen der giftigen Dämpfe kein Risiko eingehen wollte. Gegen 20 Uhr kam dann die Entwarnung: Die Lauge war abgepumpt, und die Urlauber konnten zurück in ihre Häuser.

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