HWK: Land gibt Geld wieder frei

Frohe Botschaften vom Interims-Chef der krisengeschüttelten Trierer Handwerkskammer: Die vom Land eingefrorenen Fördergelder fließen laut Karl-Jürgen Wilbert (67) wieder, für Unregelmäßigkeiten bei Prüfungen gebe es keine Anzeichen. Im TV-Exklusiv-Gespräch sagt Wilbert auch, dass er eine Fusion mit Koblenz befürwortet.

 Die Handwerkskammer Trier.

Die Handwerkskammer Trier.

Foto: Christiane Wolff

(hw/sey/-art) Eigentlich wollte der langjährige Hauptgeschäftsführer der HWK Koblenz seinen Job in Trier zum 1. Januar antreten. Doch Karl-Jürgen Wilbert zieht bereits jetzt die Fäden, will die Trierer Kammer möglichst schnell wieder in ruhiges Fahrwasser bringen. Er ist in Trier offiziell als Berater tätig, faktisch aber mit allen Vollmachten ausgestattet. Zu Wilberts ersten Amtshandlungen gehört es, Förderanträge an das Wirtschaftsministerium zu stellen. „Die Gelder fließen jetzt wieder“, sagt Wilbert. Nach dem Skandal im Umweltzentrum der HWK hatte das Ministerium die Zahlungen eingestellt.

Eine weitere Erfolgsmeldung ist für Wilbert auch die Kontrolle der Prüfungsergebnisse der Gebäude-Energieberater. Rund 70 Berater, die ihre Zertifikate im Umweltzentrum erworben hatten, müssen ihre Abschlussprüfungen noch einmal einem Kontrollausschuss vorlegen. Der Grund: Die Kammer will Unregelmäßigkeiten bei der Prüfung ausschließen. „Bisher gibt es keine Beanstandungen“, sagt der Jurist. Bis zur Vollversammlung am 19. Dezember soll die Prüfung abgeschlossen sein. Für die Kammer beruhigend: Anzeichen, dass es bei anderen Kursen zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein könnte, gibt es laut Wilbert nicht.

Nach seiner Ansicht ist die Trierer HWK gut aufgestellt. Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge schließt er aus. Dennoch führe an einer Fusion mit der Koblenzer Handwerkskammer „auf absehbare Zeit“ kein Weg vorbei. Grund: Kammern mit unter 10.000 Mitgliedsbetrieben gelten laut Wilbert „als zu klein“. Der Trierer Kammer gehören rund 7000 Betriebe an, Koblenz rund 19.000. Die beiden anderen Kammern im Land, Kaiserslautern (14.000) und Mainz (7000), haben ein Zusammengehen bereits geplant.

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