(woc) Erst vor zehn Tagen hatte HWK-Präsident Rudi Müller angekündigt, dass die Kammer die Verträge mit ihrem alten Führungs-Duo auflösen wolle. Beide sind seit Anfang Oktober beurlaubt, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen sie Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts auf Subventionsbetrug eröffnet hatte (der TV berichtete mehrfach).

„Wir sind in konkreten Gesprächen mit einem Kandidaten für die kommissarische Kammerleitung“, erklärte Abteilungsleiter Behr auf TV-Anfrage. Noch in dieser Woche könnte der Name öffentlich werden. „Für einen glaubhaften Neuanfang ist für uns das Allerwichtigste, dass möglichst schnell jemand von außerhalb die Kammerleitung übernimmt und die Hängepartie beendet wird“, begründete Behr die schnelle Entscheidung.

Schon vor der Bekanntgabe in der vorvergangenen Woche, dass man sich endgültig vom alten Führungs-Duo trennen wolle, habe man entsprechende Kontakte geknüpft. Die rechtliche Lage sei wegen der noch bestehenden Verträge der Ex-Geschäftsführung schwierig, daher wolle man den Namen des zunächst kommissarisch benannten Hauptgeschäftsführers erst benennen, wenn „alles in trockenen Tüchern ist“, so Behr.

Auch die HWK-Abteilung Umweltzentrum (UWZ), von der die Affäre um gefälschte Abrechnungen öffentlicher Gelder vor einem Jahr ausging, soll unter neuer Leitung ein Comeback hinlegen: Der 39-jährige Trierer Axel Bettendorf hat die Nachfolge des im vergangenen Herbst fristlos entlassenen Ex-UWZ-Leiters angetreten. „Bettendorf ist nicht nur Diplom-Ingenieur für Bauphysik sondern hat auch eine kaufmännische Ausbildung und war jahrelang selbstständig – er hat die absolut besten Qualifikationen für die Leitung des Umweltzentrums“, sagte Behr.

Neben Bettendorf wurden vier weitere neue Mitarbeiter bei einer Beschäftigungsgesellschaft der HWK eingestellt, die das UWZ wieder nach vorne bringen sollen. Stellvertretende Leiterin ist weiterhin Angela Himsel.