Hausbesitzer setzt Mieterin Mauer vors Küchenfenster

Trier (woc) · Eine Gabionenwand sorgt in Trier-Euren für Ärger: Der Hausbesitzer will mit der Wand seine luxuriös sanierte Haushälfte vom angrenzenden Altbau abgrenzen. Einer 83-Jährigen wird damit die Sicht auf Hof und Straße genommen.

 Eingesperrt: Mit einer zwei Meter hohen Mauer hat ein Eurener Hausbesitzer das Erdgeschoss seines Mietshauses quasi abgesperrt. TV-Foto: Christiane Wolff

Eingesperrt: Mit einer zwei Meter hohen Mauer hat ein Eurener Hausbesitzer das Erdgeschoss seines Mietshauses quasi abgesperrt. TV-Foto: Christiane Wolff

Foto: Christiane Wolff

Würde zwischen den beiden Haushälften eine Grundstücksgrenze verlaufen, hätte die Mauer so laut Bauordnung nicht errichtet werden dürfen. Doch weil das Haus in der Straße "Im Spilles" auf einem großen Grundstück steht, verstößt die rund zwei Meter hohe Gabionenwand nicht gegen geltendes Recht.

Für die 83-jährige Anna Theisen, die in einem kleinen Zweizimmer-Appartement im Erdgeschoss des Altbaus wohnt, hat das fatale Folgen: Die Wand schneidet ihr nur etwas mehr als einen Meter vor ihrem Küchenfenster den Blick auf Hof und Straße ab. "Keiner kann mir mehr winken und ich kann nicht mehr rausgucken", klagt die alte Dame.

Eurens Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz bezeichnet die Situation als "unsäglich", das städtische Bauamt bedauert: "Uns sind die Hände gebunden, wir können nur auf die Einsicht des Bauherren appellieren."

Doch dieser will sich nicht auf den Kompromiss einlassen, die Mauer vor Anna Theisens Küchenfenster auf einen Meter abzusenken: "Eine niedrigere Mauer passt auf keinen Fall in das spätere Gesamtbild des Hofs", erklärt der Besitzer mehrerer Immobilien und einer Firma.

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