Hochwald Molkerei schließt Saarbrücker Standort

Thalfang · Die Hochwald Molkerei in Thalfang (Kreis Bernkastel-Wittlich) schließt zum 1. September den Standort Saarbrücken. Den 70 Mitarbeitern werden laut Unternehmen berufliche Alternativen in Thalfang, Kaiserslautern und Hungen (Hessen) angeboten. Die Produktion (Speisequark) wird nach Hungen verlagert.

 Die Hochwald-Molkerei in Thalfang schließt ihren Standort in Saarbrücken zum 1. September. Noch arbeiten rund 70 Mitarbeiter dort. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die Hochwald-Molkerei in Thalfang schließt ihren Standort in Saarbrücken zum 1. September. Noch arbeiten rund 70 Mitarbeiter dort. TV-Foto: Klaus Kimmling

Für die 70 Hochwald-Mitarbeiter in Saarbrücken wird am 1. September „Schicht sein“. Die Molkereigruppe mit Hauptsitz in Thalfang (Landkreis Bernkastel-Wittlich) wird in wenigen Wochen den saarländischen Standort aufgeben. „Wir werden die Produktion aus Saarbrücken in Hungen konzentrieren“, sagte Hochwald-Chef Karl-Heinz Engel gestern Abend dem TV. Das Werk in der Nähe von Frankfurt wird dann rund 500 Millionen Liter Milch jährlich verarbeiten. Die Entscheidung für das hessische Werk sei auch wegen der zentralen Lage gefallen. „Im Umkreis von Hungen erreichen wir weitaus leichter unsere Kunden als von Saarbrücken aus. Bei den Benzinpreisen ist das ein wichtiges Argument“, sagt Engel.

Streik und Blockade aufarbeiten

Die zuletzt 70 Mitarbeiter in Saarbrücken haben vor allem Speisequark hergestellt und Produkte für die Industrie und Großkunden. Laut Engel versucht Hochwald Mitarbeitern in Kaiserslautern und Thalfang Stellen anzubieten. Durch die Konzentration in Hungen würden auch dort weitere 20 Stellen neu geschaffen.
Mit einer außerordentlichen Vertreterversammlung versucht die Führungsspitze die Ereignisse der vergangenen Woche aufzuarbeiten. Der Milchstreik und die Blockade der Molkerei müssten aufgearbeitet werden, sagte der Hochwald-Chef.
„Wir hatten eine gute und sinnvolle Diskussion. Es war wichtig, dass wir diese Frage offensiv angegangen sind.“ Seitens der Vertreterversammlung sei die Geschäftsführung zudem ermutigt worden, „von der Kooperation über Zusammenarbeit bis hinzu Fusionen“ Chancen zu prüfen. Für die Aufarbeitung der Krise seien sicher noch einige Gespräche notwendig, meint der Hochwald-Chef.

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