Holkenbrink will Freitag Palais-Nachmieter bekannt geben

Trier · Die Vermietung der leer stehenden Veranstaltungsräume im Palais Walderdorff zieht sich in die Länge. Schon für vorige Woche hatte Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink die Bekanntgabe des neuen Mieters angekündigt, am heutigen Freitag soll nun endgültig das große Geheimnis gelüftet werden.

(woc) Die rechtlichen Prüfungen des Vertragswerks hätten sich dahin gezogen, erklärt Triers Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink, warum er bislang nicht - anders als angekündigt - den neuen Mieter im Palais Walderdorff am Domfreihof verkünden könne. Erst am morgigen Freitag soll das große Geheimnis gelüftet werden.

Nach TV-Informationen wird der „Kunst- und Kulturförderung e.V.“ Nachmieter in den Veranstaltungsräumen, in denen bis Mai der pleite gegangene Jugendkulturverein "produktion" zuhause war.

Dass sich der Abschluss des Mietvertrags in die Länge gezogen hat, könnte damit zusammenhängen, dass eine kommerzielle Nutzung der Räume untersagt ist. Eine im allgemeinen Mietrecht verankerte Konkurrenzschutzklausel bewahrt laut Stadtverwaltung die benachbarte Diskothek „Toni“ vor Mitbewerbern in derselben Immobilie. Der Vorstand des Vereins „Kunst- und Kulturstiftung“ ist personell allerdings der gleiche, der die kommerzielle Diskothek „Forum“ in der Hindenburgstraße und den ebenfalls kommerziellen Club „Stockwerk“ leitet, der im Oktober am Stockplatz eröffnen soll. Vereinsvorsitzender ist Francesco Sanna, gleichzeitig Geschäftsführer des „Forums“. Beim Forum für die Finanzen zuständig ist der zweite Vereinsvorsitzende Ronny Streiss. Und Karolina Leonhardt ist in Personalunion Pressesprecherin des neuen „Stockwerks“ und Schriftführerin des Vereins „Kunst- und Kulturförderung“. Dazu, wie bei dieser engen Verknüpfung ein gemeinnütziges Angebot in den Veranstaltungsräumen im Palais Walderdorff gesichert sein soll, verweigerte Francesco Sanna bislang jegliche Aussage. Pikant: Dem Jugendkulturverein "produktion" war nicht gewährt worden, den Getränkeverkauf bei Tanz- und Kulturveranstaltungen an einen Gastronomen zu vergeben, der dafür die Mietzahlungen garantieren wollte. Begründung der Stadtverwaltung: Die Verquickung zwischen Kommerz und Vereinsarbeit sei zu eng.

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