Internet-Versorgung: Es bleiben Lücken

Trier · Schnelles Internet für alle – was die Bundeskanzlerin kürzlich ankündigte, wird wohl Wunschdenken bleiben. Ein ranghoher Telekomvertreter machte am freitag deutlich, dass es sich für das Unternehmen nicht rechne, in ländlichen Gebieten wie der Eifel oder entlang der Mosel DSL-Leitungen zu legen.

 Schnelles Internet wird auf dem Land auch künftig keine Selbstverständlichkeit sein.

Schnelles Internet wird auf dem Land auch künftig keine Selbstverständlichkeit sein.

Foto: Roland Grün

(wie) Ein schneller Internetzugang gehöre wie Wasser und Strom zur täglichen Versorgung, sagt Ulrich Adams. Er ist bei der Telekom zuständig für den bundesweiten Ausbau der Breitband-Technik, darunter auch DSL. Doch so selbstverständlich Wasser und Strom sind, so lückenhaft ist in der Region die Versorgung mit schnellen Internet-Zugängen. Und daran wird sich – trotz der Zusage von Bundeskanzlerin Angela Merkel, bis 2012 ganz Deutschland schneller ins Netz zu bringen – so schnell nichts ändern.

In der Eifel, im Hunsrück, auf dem Saargau und entlang der Mosel gibt es jede Menge „weiße Flecken“, also Orte, in denen es nur langsame Internetverbindungen Verbindungen gibt. Im Landkreis Trier-Saarburg zum Beispiel haben etwas mehr als die Hälfte der Bürger einen wirklich schnellen Internetzugang, nur jeder Dritte hat überhaupt die Möglichkeit, neue Angebote wie Internetfernsehen zu nutzen. Selbst in der Stadt Trier gibt es Lücken, in einigen Stadtteilen ist nur eine abgespeckte DSL-Version möglich.

Eine flächendendeckende Versorgung rechne sich nicht, sagt der Konzernbeauftragte der Telekom, der auf Einladung des Trierer CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster am Freitag in Pölich (Trier-Saarburg) Ortsbürgermeistern Rede und Antwort stand.

Die Verlegung von einem Kilometer Glasfaserkabel (nötig für einen schnelleren Internetzugang) koste 50.000 Euro. Rund 600.000 Euro hat die Telekom zum Beispiel veranschlagt, um in sieben Moselorten in der Verbandsgemeinde Schweich 320 Haushalte mit DSL zu versorgen. Die Kosten stünden in keinem Verhältnis zum Ertrag.

Die Kommunen müssten mit in die Bresche springen, etwa indem sie sich an Kosten beteiligten, der Telekom Zuschüsse zahlten oder eine Mindestzahl von Neukunden garantierten. Oft scheitert die Zusammenarbeit laut einigen Bürgermeistern daran, dass die Telekom teurer sei als Konkurrenten.

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