Kämmerer soll zwei Millionen Euro unterschlagen haben

Der Kämmerer der Verbandsgemeindeverwaltung Obere Kyll (Vulkaneifelkreis) sitzt seit Mittwoch wegen Verdachts auf Untreue in Untersuchungshaft.

In einer ersten Vernehmung duch die Kriminalpolizei Wittlich hat der Beschuldigte bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt. Laut Staatsanwaltschaft kamen die Ermittler dem 55-Jährigen durch einen Hinweis des Geldwäschebeauftragten einer Bank auf die Schliche. Dort waren in den vergangenen Wochen ungewöhnliche Bewegungen registriert und der Verbandsgemeinde gemeldet worden.
Dass er überhaupt in der Lage gewesen sei, so viel Geld abzuzweigen, liege offenbar an einer Lücke im EDV-System, von der niemand außer dem Beschuldigten gewusst habe.

Bürger und Kollegen des Verhafteten geben sich erschüttert: "Wir sind bis ins Mark getroffen", sagte VG-Bürgermeister Werner Arenz. Der Verdächtige, der kurz vor seinem 40. Dienstjubiläum stand, habe im Haus als absolute Institution gegolten, jeder habe ihm vertraut und niemand könne sich sein Verhalten erklären.

Die Verwaltung habe inzwischen eine genaue Prüfung ihrer Bücher bis zurück ins Jahr 1994 in die Wege geleitet. Bei einer Verurteilung droht dem Kämmerer eine langjährige Gefängnisstrafe, das Verfahren zur fristlosen Entlassung hat die Kommune bereits eingeleitet.

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