Kein Anschluss unter dieser Nummer

Longuich/Fell/Fastrau · Funkstille auf allen Leitungen in Longuich: Tagelang hatten Telekom-Kunden weder Empfang auf ihrem Handy noch funktionierten Festnetz und Internet. Der Grund: Ein Telefonkabel war in Longuich abgesoffen. Wegen eventueller Entschädigungen können sich Betroffene an den Telekom-Kundenservice wenden.

(kat) Was ist los mit dem Telefon, mit dem Handy, mit dem Internet? Diese Frage stellten sich Hunderte von Telekom-Kunden in Longuich, Fell und Fastrau in den vergangenen Wochen.

„Zwölf Tage lang waren 500 Telefonanschlüsse in Longuich defekt. Erstmalig am 7. November“, berichtet Ortsbürgermeisterin Kathrin Schlöder. Was war passiert? Im Zuge der Straßenbauarbeiten sei ein Teilstück einer mit Papier ummantelten alten Leitung, die unterirdisch verläuft, erst freigelegt und dann mit Schotter überschüttet worden, weiß Schlöder. Wohl aufgrund des Regenwetters sei das Hauptkabel abgesoffen.

Wasserschaden sollte mit Fön behoben werden

Telekom-Pressesprecher George McKinney bestätigt auf TV-Anfrage den Kabelabsuff als Ursache für die Störungen. Bevor das Kabelstück erneuert wurde, habe die Telekom erst einmal versucht, den Wasserschaden mit einem Föhn zu beheben. „Es ist schon kurios, dass im Zeitalter von Hightech solche Methoden angewendet werden“, meint Iris Brandt aus Longuich. Die Reparaturarbeiten spielten sich vor ihrer Haustür ab. Nachdem die Anschlüsse in Longuich wieder funktionierten, reihte sich das nächste Problem an: 200 Kunden seien betroffen gewesen, sagt McKinney.

Vor allem T-Mobile-Kunden seien die Opfer der Störung gewesen. Der Grund: Immer noch der Kabelabsuff. Denn das 1,70 Meter tief in der Erde liegende Hauptkabel sei auch mit den Mobilfunkstationen verbunden. Die Folge des teilweisen Netzausfalls: Unternehmer Axel Lambertz aus Fell etwa musste sechs Tage lang erst einmal ein paar Kilometer fahren, um einen Empfang für sein Mobiltelefon zu bekommen und um seine Kundenkontakte abrufen zu können.

Auch Christoph Legendre aus Fell-Fastrau war betroffen: „Unser Festnetzanschluss war seit dem 25. November lahmgelegt. Auch die Notrufnummer funktionierte nicht.“ Dies sei besonders schlimm für ältere Menschen ohne Handy. Weniger die technische Störung, „die ja mal vorkommen kann“, ärgert ihn vielmehr, dass er auf mehrmalige kostenpflichtige Anfragen bei der Störungs-Hotline keine Information erhalten habe, macht ihn stinksauer.

„Sie glauben doch nicht, dass jemand samstags oder sonntags rausfährt, habe ich als Antwort erhalten, als ich wissen wollte, wann endlich etwas passiert“, schimpft Kathrin Schlöder. „Das ist sehr ärgerlich und sollte nicht sein“, bedauert McKinney. Die Störung ist seit vergangenem Montagnachmittag komplett behoben. Es sei sehr schwierig, unterirdische Schäden zu beheben.

Wegen eventuellen Entschädigungen können sich Betroffene an den Kunden-Service wenden: „Dort wird geprüft, ob eine Entschädigung nach den allgemeine Geschäftsbedingungen oder auf Kulanzbasis infrage kommt“, sagt der Telekom-Pressesprecher.

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