Kindesmissbrauch: Vater ein Sadist?

Trier · Im am Donnerstag begonnenen Prozess wegen Kindesmisshandlung wirft die Staatsanwaltschaft einem 32-jährigen Vater aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich vor, sein ein paar Tage altes Baby sadistisch gequält zu haben.

(wie) Der Mann habe den Tod des Babys billigend in Kauf genommen, sagte Staatsanwältin Daniela Gregarek. Sie ist überzeugt davon, dass der Mann das Mädchen eine Woche nach seiner Geburt im Juni und Juli vergangenen Jahres misshandelt hat. Die Anklageschrift, die Gregarek zehn Minuten verlas, ist eine Ansammlung von Grausamkeiten. Das Baby erlitt Knochenbrüche, Quetschungen und Verbrennungen. Der Vater soll der Kleinen unter anderem 55 Grad heiße Milch über den Kopf gegossen haben. Anfang Juli kam das Mädchen lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus, sechs Wochen lang musste es dort behandelt werden. Die Staatsanwältin nannte den Mann sadistisch.

Der Vater hat sich am Donnerstag nicht zu den Vorwürfen geäußert, sein Anwalt Andreas Hackethal kündigte aber an, dass sich der 32-Jährige äußern wird. Trotzdem rechnet Hackethal mit einem langwierigen Prozess.

Weil zum Prozessauftakt am heutigen Donnerstag der psychologische Gutachter und die Rechtsmedizinerin, die die Verletzungen des Kindes untersucht hat, nicht anwesend waren, war die Verhandlung nach Verlesung der Anklageschrift beendet. Der Prozess wird am 28. Oktober fortgesetzt.

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