Klüsserath: Lücken im Zaun und offene Fragen

Der Orkan „Kyrill“ tobte am 18. November auch über dem Moselort Klüsserath, wobei er auf dem begehbaren Salmdamm den Holzlattenzaun auf einigen Metern Länge zerlegte. Ein gefährliche Lücke tat sich auf, die auch nach über zwei Monaten nicht geschlossen werden konnte. Grund: Die Zuständigkeit erscheint unklar.

Das Provisorium, das regelmäßig erneuert werden muss, besteht nun schon seit rund neun Wochen. Ist die Reparatur des Zaunes so kompliziert? Nein, kompliziert ist nur die Frage, wer dafür zuständig ist und wer die Kosten zu tragen hat. In Frage kommt die Struktur- und Genehmigungsdirekt Nord (SGD), die als Nachfolgerin des Wasser- und Schifffahrtsamts auch die Dammbauten unterhält. Da die gepflasterte Dammkrone aber von der Ortsgemeinde als Straße genutzt wird, könnte auch sie als zuständig in Frage kommen. Der Bevölkerung, insbesondere den Anwohnern mit Kindern, ist diese Fragestellung ziemlich egal. Man sieht die Lücken und fragt sich, wann ein Unglück passiert.

Ortsbürgermeister Norbert Friedrich - "ich habe den Schaden gleich nach dem Sturm der SGD Nord gemeldet" - sieht die Landesbehörde in der Pflicht. "Das war jahrelange Übung, dass die für die Arbeiten am Damm zuständig waren", sagt Friedrich. Inzwischen sei auch der zuständige SGD-Mitarbeiter da gewesen und habe angedeutet, dass das Land die Reparatur übernehme.

Er zurückhaltend wertet dies Joachim Gerke, Leiter der Trierer Regionalstelle Wasserwirtschaft der SGD Nord. Gerke: "Es handelt sich dort um einen so genannten Damm-Verteidigungsweg, der zur Wartung und Sicherung des Deichbauwerks angelegt wurde. Grundsätzlich sind wir für den Unterhalt zuständig." Allerdings sei im vorliegen Fall rechtlich zu Prüfen, inwieweit die Ortsgemeinde Nutzerin und Eigentümerin des Weges ist. Eine Übernahme der Reparatur durch die SGD Nord könnten dann zu einer Beanstandung durch den Rechnungshof führen. Es wird also noch etwas dauern mit der Zaunreparatur. Zumal nach Klärung der Rechtsfragen noch mindestens zwei Angebote hereingeholt werden müssen. Mehrere Wochen könnten nicht noch dahingehen bis zur Instandsetzung, heißt es.

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