Kopenhagen/Kyllburg: Fan-Attacke auf Schiedsrichter Fandel

(bl) Schrecksekunden für Herbert Fandel: Der Schiedsrichter aus Kyllburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) hat die Attacke eines Fans beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Dänemark und Schweden unverletzt überstanden.

In der 89. Minute hatte im Kopenhagener Stadion "Parken" ein Zuschauer die Barriere übersprungen, nachdem Fandel dem dänischen Mittelfeldspieler Christian Poulsen (ehemals Schalke 04) nach einem Faustschlag gegen Markus Rosenberg (Werder Bremen) die rote Karte gezeigt und auf Elfmeter entschieden hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:3, die Dänen hatten einen 0:3-Rückstand aufgeholt.

Am Sonntagmittag schilderte Fandel dem TV den Hergang: "Der Zuschauer rannte auf mich zu, um mich zu attackieren. Es war für ein, zwei Sekunden eine gefährliche Situation. Zwei dänische Spieler haben ihn abgewehrt." Fandel blieb unverletzt, nach Rücksprache mit seinen Assistenten brach er die Partie ab.

Fandel geißelte Poulsen wegen dessen Faustschlag scharf: "Wir müssen mit dem Finger auf solch brutale Spieler wie ihn zeigen und klar machen, dass ihr Verhalten nicht erwünscht ist." Nach der Fan-Attacke war Fandel klar, abzubrechen: "Wir müssen ein Signal gegen die Gewalt von Spielern und Zuschauern gleichermaßen setzen. Vereine und Nationalverbände müssen merken, dass so der Fußball kaputt gemacht wird." Gedanken, aus Angst um die eigene Gesundheit als Schiedsrichter aufzuhören, hatte Fandel eigentlich nicht. "Klar hält man kurz inne. Aber aufzuhören wäre eine Kapitulation vor solch einem idiotischen Fan."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort