Kröv: Schlägereien und Betrunkene nach Christmas-Party

Acht Schlägereien und viele Betrunkene am Steuer sind die polizeiliche Bilanz der Kröver Christmas-Party, die über 5000 Jugendliche aus der gesamten Region besuchten. Die Veranstalter dürfte der Ansturm gefreut haben, die Polizei hatte aber alle Hände voll mit betrunkenen Partybesuchern zu tun.

Bereits bei einer Verkehrskontrolle um 20.20 Uhr an der Wolfer Brücke fiel ein PKW-Fahrer von der Mittelmosel auf, der mit fast 1,7 Promille am Steuer eines PKW saß; ihm wurde eine Blutprobe entnommen und der Führerschein sichergestellt. Gegen 2 Uhr kam ein PKW in der Rißbacher Kurve in Traben-Trarbach von der Fahrbahn ab, die beiden Fahrzeuginsassen hatten je 2,7 und 2,8 Promille. Gegen 2.55 Uhr kam ein auf der B 53 in Richtung Kinheim fahrender PKW von der Fahrbahn ab und fuhr in einen Gartenzaun, der Fahrer hatte 1,4 Promille Alkohol im Blut. Zudem wird gegen einen jungen Mann wegen Widerstands ermittelt. Dieser hatte als Fußgänger auf der B 53 mehrfach gefährliche Verkehrssituationen provoziert, wobei er auch gegen einen Polizeibeamten vorging.

Auf der Party selbst, waren knapp 20 Polizeibeamte im Einsatz. Es kam insgsamt zu acht Schlägereien, die ein polizeiliches Einschreiten erforderlich machten. In wenigen Fällen schlugen mehrere auf eine Person jeweils ein. An den Auseinandersetzungen waren die unterschiedlichsten Nationalitäten beteiligt: Albaner, Türken, Deutsch-Russen und Deutsche. Eines hatten aber alle gemeinsam, alle hatten durchschnittlich über 1,5 Promille im Blut.

Weiterhin mussten sich die Beamten um 4.30 Uhr mit einem Vermisstenfall befassen. Ein Vater meldete seinen 18-jährigen Sohn als vermisst, weil dieser nicht mit dem jungen Mann zur Wohnung zurückgekehrt war, mit dem er zur Feier nach Kröv unterwegs war. Wenige Stunden später konnte aber Entwarnung gegeben werden, der „verlorene“ Sohn war wieder zurückgekehrt.

Das Fazit von Helmut Kasper, Leiter der PI Bernkastel-Kues, lautete nach der langen Nacht: „Den Veranstaltern kann hier keinerlei Vorwurf gemacht werden; sie hatten durch den Einsatz von Security in den Veranstaltungsräumen gesorgt, was sich aber auf den Straßen abspielt, fällt nun mal in den alleinigen Zuständigkeitsbereich der Polizei. Leider ist es aber bei vielen dieser Veranstaltungen so, dass Jugendliche im Alkoholrausch zu Körperverletzungen neigen. Diese häufigen Körperverletzungen spielen sich auch immer meist dann ab, wenn die Veranstaltung zu Ende geht. Man sollte sich, auch wenn ein starker Polizeieinsatz bei zukünftigen Veranstaltungen erforderlich ist, von solchen betrunkenen Schlägern das Fest, von dessen Erlös ein Großteil gemeinnützigen Zwecken zufließt, nicht vermiesen lassen. Um es klar zu sagen, der nunmehr sicher aufkommenden Meinung, man solle solche Veranstaltungen nicht mehr genehmigen, können wir uns nicht anschließen, denn gerade dann hätten diese Randalierer ja ihr Ziel erreicht.“

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