Kurt Beck auf dem Spielplatz

Wittlich · Der Ministerpräsident Kurt Beck war am Samstag Nachmittag auf Wahlkampftour für die SPD in Wittlichs Weilersiedlung und erntete viel Applaus. Sein Thema war keineswegs der politische Gegner, sondern die Würdigung des Ehrenamts, das Recht auf fairen Lohn für gute Arbeit und der Einsatz für Familie und Bildung.

 Kurt Beck in Wittlich.

Kurt Beck in Wittlich.

Foto: Sonja Sünnen

(sos) Bei Sonnenschein, Bierchen und Wurst warten über 100 Menschen auf dem Spielplatz der Weilersiedlung auf ihren Ministerpräsidenten. Das Fußballtor macht der roten Bühne Platz, es sammelt sich nicht nur die lokale und regionale SPD-Prominenz, angeführt von Elke Leonhard. Sogar ein Moselaner hat den Weg nach Wittlich gefunden: „Der Beck hat ja schon manches geleistet. Man kann ja nicht immer nach Mainz fahren, um ihn mal zu sehen.“

Und um vielleicht etwas zum Nürburgring zu hören? „Das ist ein heißes Eisen für ihn. Man kann das nicht begreifen“, sagt der Mann, der sich später zufrieden verabschiedet: „ Die Rede war gut. Er spricht mir aus dem Herzen.“ Es gab kein Wörtchen zum leidigen „Ringthema“, sondern ein Plädoyer für die Anerkennung dessen, was Ehrenamtliche leisten.

Der erste Applaus folgt auf Kurts Becks Feststellung: „Wir haben eine Haftpflicht- und Unfallversicherung für alle ehrenamtlich Tätigen abgeschlossen. Es kann nicht sein, dass die ein höheres Risiko eingehen, die etwas für andere tun, als die, die Gott einen lieben Mann sein lassen.“ Eine „Anerkennungskultur“ sei wichtig und sowieso gelte: „Die, die sich für andere engagieren, sind in der Regel auch im Beruf die Engagiertesten.“ „Jawoll“ ruft ein Mann. Kurz darauf schwenkt Kurt Beck zum Thema Mindestlohn und ruft: „Wer anständig arbeitet, muss anständig bezahlt werden.“

Zuvor hat er für die flächendeckende Ganztagsschule geworben und das Land als Vorreiter bei der frühkindlichen Bildung gelobt. Die Beitragsfreiheit für Kindergartenkinder sei dazu ein wichtiger Baustein. Nach gut einer halben Stunde freien Sprechens antwortet Kurt Beck auf die Bemerkung, er habe keine klassische Wahlkampfrede gehalten: „Ich habe über Dinge geredet, die für die Zukunft des Landes und der Republik sicher wichtiger sind, als wenn ich über die CDU geschimpft hätte.“

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