Lehrermangel: Unterricht fällt öfter aus

Mehr Schüler – schlechtere Unterrichtsversorgung, melden vor allem die Gymnasien in der Region Trier. Ob im Vulkaneifelkreis, in Traben-Trarbach oder Neuerburg, der Stundenausfall liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt. Abhilfe ist nur vereinzelt in Sicht.

Mainz. (win) Die nächste Runde zur Einstellung neuer Lehrer im Februar läuft, doch bereits jetzt ist nach Angaben der Schulaufsicht absehbar, dass nicht alle Stellen besetzt werden: Entweder fehlen schlicht die Bewerber oder auch die Bereitschaft junger Pädagogen, aufs Land zu gehen, so Hildegard Stover von der Aufsichtsdirektion ADD in Trier. Im laufenden Schuljahr ist landesweit der eingeplante Stundenausfall an allen weiterführenden Schulen auf Werte um drei Prozent gestiegen.

Für Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) ist die Versorgung gleichwohl „insgesamt gut“, während Opposition und Lehrerverbände heftig einen „verschleierten Stundenausfall“ monieren und 500 fehlende Lehrer-Stellen ausmachen. Eine den Landtagsabgeordneten übermittelte detaillierte Übersicht weist größere Lücken unter anderem bei der Unterrichtsversorgung der Gymnasien im Kreis Vulkaneifel aus. 3,5 Lehrer-Stellen fehlen demnach am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Daun (7,1 Prozent Ausfall), rund zwei Stellen am Thomas-Morus und 2,6 am Gymnasium Gerolstein. Zumindest teilweise gibt es bereits an der Geschwister-Scholl-Schule Entlastung, weil die Schulleiter-Stelle kommissarisch wieder besetzt ist.

Auch die Gymnasien in Traben-Trarbach (5,3 Prozent Ausfall), Neuerburg (4,9) und Cusanus in Wittlich (4,8) liegen deutlich über dem landesweiten Wert von 3,2 für diese Schulart. Mit Quoten von teilweise merklich über vier Prozent melden auch die Realschulen in Schweich, Hermeskeil, Hillesheim oder Neuerburg überdurchschnittlichen Ausfall. An anderen Schulen wie in Daun konnten die Defizite durch die Übernahme von Lehramtsanwärtern inzwischen verbessert werde.

Deutliche Lücken öffnen sich teilweise auch in Förderschulen in Welschbillig und Trier (in privater Trägerschaft) sowie bei einzelnen Förderschulzweigen in Bitburg und Wittlich. Der Unterrichtsausfall liegt dabei teilweise beträchtlich über dem bereits hohen landesweiten Wert für diesen Schultyp von 3,9 Prozent. Weit aufschlussreicher für die immer wieder heftig diskutierte tatsächliche Unterrichtsversorgung im Land dürfte eine für den April angesetzte erstmalige Erfassung auch des vorübergehenden Studenausfalls sein. Über eine Woche soll dann auch der Lehrer-Ausfall durch Krankheit, Klassen-Reisen oder Fortbildung erfasst werden, um ein realistisches Bild zu gewinnen.

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