Mainz: Erziehung überfordert viele Eltern

(win) Immer mehr Eltern sind mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Die Fälle von Erziehungshilfen, die von der Beratung bis hin zur Unterbringung in Pflegefamilien oder Heimen reichen, sind 2002 bis 2005 um 12 Prozent gestiegen, wie der jüngste Bericht des Familienministeriums zeigt.

In einzelnen Kommunen wie Zweibrücken und Idar-Oberstein liegt der Anstieg bei 60 Prozent. In der Stadt Trier gibt es ein Plus von 27 Prozent, während die umliegenden Landkreise einen Anstieg von bis zu 20 Prozent verzeichnen. Im Vulkaneifelkreis ging die Zahl allerdings um 7,4 Prozent zurück.

Besonders viele Hilfefälle gibt es in Trier, das mit rund 47 Fällen pro 1000 Jugendlichen unter 21 Jahren zusammen mit Pirmasens im Landesvergleich vorn und deutlich über dem Durchschnittt von 19,5 liegt. Gründe für die Gesamtentwicklung, die ein deutliches Stadt-Land-Gefälle widerspiegelt, sieht Ministerin Malu Dreyer vor allem in den wirtschaftlichen Problemen vieler Familien, in schwindendem sozialen Zusammenhalt und wachsenden Anforderungen an die Eltern.

Der frühere Einsatz ambulanter Hilfen sorgt jedoch dafür, dass die Zahl der Heimeinweisungen 2005 auf 660 zurück gegangen ist (minus zehn Prozent gegenüber 2002). Gleichzeitig wurden allerdings auch 3700 Kinder und Jugendliche in eine Pflegefamilie gegeben.

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