Mainz/Trier: Cannabisplantagen ausgehoben

In Rheinland-Pfalz hat die Polizei am Montag mehrere Cannabisplantagen ausgehoben. Bei der bundesweit angelegten Razzia waren auch Polizeibeamte aus der Region Trier im Einsatz.

 Bei einem bundesweiten Schlag gegen die die Rauschgiftkriminalität wurden am Montag auch in Rheinland-Pfalz Cannabisplantagen ausgehoben (hier ein Archiv-Foto der Kriminalpolizei Trier von einem früheren Fund in Speicher).

Bei einem bundesweiten Schlag gegen die die Rauschgiftkriminalität wurden am Montag auch in Rheinland-Pfalz Cannabisplantagen ausgehoben (hier ein Archiv-Foto der Kriminalpolizei Trier von einem früheren Fund in Speicher).

Foto: Kriminalpolizei Trier

Wie das Landeskriminalamt am Montagnachmittag in Mainz mitteilte, wurde eine Cannabisplantage in den Räumlichkeiten eines alten Bauernhauses mit mehr als 1100 Marihuanapflanzen entdeckt. Die "Profiplantage", so die Polizei, sei mit hochwertiger Belüftungs-, Bewässerungs- und Wärmetechnik ausgestattet. Beim Betreiber der Anlage, der derzeit vernommen und später dem Haftrichter vorgeführt werden soll, wurden zudem vier scharfe Schusswaffen aufgefunden, für die keine Besitzerlaubnisse vorlagen. Darüber hinaus konnten sechs Indoor-Anlagen mit ca. 150 Cannabis-Pflanzen sowie ca. 150 Gramm bereits geerntetes Marihuana sichergestellt werden. In zwei Objekten wurde jeweils die erforderliche Ausrüstung zur Inbetriebnahme von Indoor-Plantagen entdeckt. In einem Fall sollte eine bereits bestehende Anlage an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden. In Rheinland-Pfalz lagen für 22 Objekte Durchsuchungsbeschlüsse vor. Unter Federführung des Landeskriminalamtes (LKA) Rheinland-Pfalz wurden am Montag die Durchsuchungen in 20 Orten durch mehr als 160 Beamtinnen und Beamten der Polizeipräsidien Trier, Mainz, Koblenz, Westpfalz und Rheinpfalz sowie der Bereitschaftspolizei und des LKA durchgeführt. Weitere Angaben über die Razzia im Zuständigkeitsbereich des Trierer Polizeipräsidiums liegen noch nicht vor. In den letzten Jahren waren in der Region Trier bereits Rauschgiftplantagen gefunden worden, unter anderem in einem Hangar auf dem Bitburger Flugplatz.

Auf die Spur der Rauschgiftzüchter kamen die Behörden bei Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und Polizei Aachen. Diese hatten ergeben, dass ein dort ansässiges Unternehmen Zubehör zur Errichtung von professionellen Cannabisplantagen sowohl über das Internet als auch über ein Ladenlokal vertrieben und die Kunden bei dem Betrieb der Cannabisplantagen beraten haben soll. Gegen die Inhaber (43 und 42 Jahre) dieses "Grow-Shops" und die Kunden dieses Unternehmens, insgesamt 214 Personen, wurden durch die Staatsanwaltschaft Aachen Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt.

Der illegale Anbau der Cannabisplantagen wird häufig gewerblich betrieben. Um den illegalen Profit der Plantagenbetreiber abzuschöpfen, kamen Spezialisten für die Sicherung von Vermögenswerten zum Einsatz. Den Plantagen-Betreibern drohen darüber hinaus empfindliche strafrechtliche Konsequenzen. Da der Wirkstoff der Cannabis-Pflanzen (THC -
TetraHydroCannabinol) in den letzten Jahren durch Neuzüchtungen und den Einsatz spezieller Dünger extrem gestiegen ist, haben sich die Risiken für die Konsumenten deutlich erhöht. Wissenschaftler des LKA leiteten noch vor Ort die Untersuchung der Pflanzen ein.

Neben den gesundheitlichen Gefahren, die vom Cannabis-Konsum ausgehen, birgt auch der Betrieb von Indoor-Plantagen erhebliche Risiken. Beispielsweise kann die große Hitzeentwicklung der zum Wachstum benötigten Wärmelampen zu Bränden führen.

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