Manderscheid: Iraner geht in Berufung

Der Iraner, der zu sechs Monaten Haft verurteilt wurde, weil er das Ansehen der Polizei nachhaltig beschädigt haben soll, geht in Berufung. Der TV-Artikel über den Fall hat Helfer auf den Plan gerufen. Sie sammeln Spenden für einen Rechtsbeistand.

Unverständnis und Empörung waren die Reaktionen einiger Leser zum TV-Artikel mit der Überschrift: „Ein Zeuge wird verurteilt“. In dem Artikel ging es um den Prozess gegen einen Iraner, der aufgrund seiner auch im TV veröffentlichten Aussagen im Zusammenhang mit dem Totschlag in Manderscheid vom Februar, zu sechs Monaten Haft auf Bewährung und einer Auflage von 150 Arbeitsstunden verurteilt wurde. Der gebrochen Deutsch redende Iraner wurde in dem Prozess nicht von einem Rechtsanwalt vertreten, lediglich ein Dolmetscher war vor Ort. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Iraner gelogen hatte, als er sagte, er habe die Polizei wegen der Streitereien in der Nachbarwohnung mehrfach angerufen, doch habe sie einmal nicht reagiert, als er geschildert habe, dass der Nachbar seine Frau mit einem Messer bedrohe. Laut Richterin wurde mit dieser Aussage der Eindruck erweckt, die Polizei sei Schuld am Tod der Frau. Der Angeklagte habe damit das Ansehen der Polizei nachhaltig geschädigt. Er wurde wegen Verleumdung verurteilt.

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