Mann soll Stieftochter geschwängert haben

Trier · Ein 36-Jähriger muss sich seit Donnerstag vor dem Landgericht Trier verantworten, weil er seine Stieftochter missbraucht und viermal geschwängert haben soll.

(dpa/lrs) Ein Kind des Angeklagten habe das Mädchen im Alter von 16 Jahren ausgetragen, hieß es in der Anklage. Drei weitere Schwangerschaften soll sie abgebrochen haben. Die Staatsanwaltschaft Trier wirft dem Mann aus dem Kreis Trier-Saarburg sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen in 133 Fällen vor. Die Tochter seiner Lebensgefährtin war zum Tatzeitpunkt zwischen 15 und 18 Jahren alt.

Der Mann habe das Mädchen „massiv unter Druck“ gesetzt, sagte Nebenklägerin Irmgard Jacoby. Die Rechtsanwältin vertritt die Interessen des Opfers. Der Angeklagte habe etwa nur Taschengeld gegeben und ihr „Ausgang“ erlaubt, wenn sie gefügig war. Mit 18 Jahren sei sie von Hause geflüchtet und habe sich dem Jugendamt anvertraut, sagte Jacoby. Das Kind des Angeklagten lebe bei der jungen Frau, die derzeit eine Ausbildung zur Altenpflegerin macht. Grund für die Flucht von zu Hause sei ein Übergriff des 36-Jährigen Anfang 2009 gewesen. Laut Anklage hatte er die 18-Jährige aus Wut, weil sie einen Freund hatte, gewürgt, gegen eine Treppe geschleudert und gedroht, er „wolle sie vielleicht auch noch umbringen“, lautete es in der Anklage. Die Jugendliche erlitt bei dem Übergriff Prellungen am Körper. Für den 36-Jährigen sei „es eine ganz normale Beziehung“ zu dem Mädchen gewesen, sagte dessen Verteidiger. Der gelernte Zimmermann liebe die Stieftochter „immer noch“. Die Mutter des Kindes habe angeblich „von allem“ nichts mitbekommen. Auch die Mutter des Angeklagten sagte: „Wir haben alle nicht gewusst, dass das Kind von ihm ist.“

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