Moselfest kommt langsam, aber gewaltig in Fahrt

Trier (rm.) · Zufrieden zeigen sich die Veranstalter mit dem bisherigen Verlauf des Moselfests. Nach dem verregneten Auftakt am Freitagabend hatte Stadtpatron Petrus am Samstag offenbar ein Einsehen und bescherte einen trockenen Feuerwerks-Abend. Der begann sehr gemütlich. Der große Andrang stellte sich erst nach 21 Uhr ein.

Moselfest kommt langsam, aber gewaltig in Fahrt
Foto: Nat
Moselfest kommt langsam, aber gewaltig in Fahrt
Foto: Roland Morgen

Zum Pyrotechnik-Spektakel, für das erstmals das Eifeler Traditionsunternehmen Steffes-Ollig verantwortlich zeichnete, bevölkerten der mehrere zehntausend Besucher das Zurlaubener Moselufer und die für Kraftfahrzeuge gesperrte Kaiser-Wilhelm-Brücke.

Nach dem lautstark bejubelten, rund 15-minütigen Feuerwerk schlug bei manchem Besucher die Stimmung um. Die Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes hatten plötzlich „Vollbeschäftigung“. Die Bilanz von Einsatzleiter Helmut Bonerz“ „15 ambulante Versorgungen und sieben weiter Besucher, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.“

Die Verletzungen rührten zum großen Teil aus Schlägereien, bei denen Alkohol im Spiel war.

Die Polizeiinspektion Trier meldete für die Nächte zu Samstag und Sonntag insgesamt drei Fälle von gefährlicher Körperverletzung. Ein junger Mann wurde von einem Unbekannten mit einer Flasche ins Gesicht geschlagen. Der Schläger entkam im Festgetümmel.

Einen 19-jährigen nahmen die Beamten vorsorglich in Gewahrsam, um die von ihm angedrohte Schlägerei zu verhindern.

Auf dem Nachhauseweg vom Fest traten Unbekannte an mehreren Personenwagen die Außenspiegel ab.

Vizepräsident Rüdiger Bechtel vom Karnevalsverein Wieweler, der gemeinsam mit dem MGV Zurlauben seit 1956 das jährliche Moselfest veranstaltet, sprach am Sonntagmittag von einem „sehr schönen Fest“, das allerdings in den Nachtstunden von auffallend aggressiven Zeitgenossen in Misskredit gebracht werde. Eine Einzäunung des Festbereichs mit Einlasskontrollen müsse „ernsthaft in Erwägung gezogen werden“.

Einen Befürworter findet Bechtel in DRK-Einsatzleiter Helmut Bonerz. Es sei erschütternd, wie sich junge Leute mit selbst mitgebrachten harten Alkoholika volllaufen ließen und dann zu Gewaltausbrüchen neigten. Die 53. Auflage des Volksfests im ehemaligen Fischerdörfchen Zurlauben dauert noch bis einschließlich Montagabend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort