Nachwuchskunst: Fliegenklatschen und Textilbeton

Trier · In diesem Jahr durften sich gleich zwei junge Künstler über den Kunstförderpreis, der alle zwei Jahre vom Kreis Trier-Saarburg verliehen wird, freuen. Gaby Peters und Martin Kleppe überzeugten die Jury mit zwei ungewöhnlichen Skulpturen.

(rose) Alle zwei Jahre verleiht der Kreis Trier-Saarburg den Kunstförderpreis an junge Künstler bis zum 40. Lebensjahr aus der Region Saar-Lor-Lux, Rheinland-Pfalz und der Wallonie.

Der diesjährige Kunstförderpreis, der in der Kunstakademie Trier vom Kreis Trier-Saarburg verliehen wurde, stand unter dem Motto „Plastische und bildhauerische Kunstwerke“. Dieses Jahr durften sich zwei Künstler den mit 5000 Euro dotierten Kunstförderpreis teilen: Aus 21 Bewerbern entschied sich die sechsköpfige Jury für die „Installation ohne Namen“ von Gaby Peters und die „Skulptur ohne Namen“ von Martin Kleppe.

Peters überzeugte mit einer zugleich auffälligen und ungewöhnlichen Installation: An von der Decke hängenden Schläuchen ließ sie hunderte von Fliegenklatschen rotieren. „Ich versuche in meinen Arbeiten immer alltägliche Gegenstände einzubauen und diese in Bewegung darzustellen“, erklärt die 28-jährige Kunststudentin. An ihrer Installation habe sie etwa ein halbes Jahr gearbeitet. „Ich habe auch die Elektronik selbst installiert“, sagt sie. Wenn Peters gerade keine Kunstwerke entwirft, beschäftigt sie sich mit Videoarbeiten. Dafür wird sie auch ihr Preisgeld verwenden. Peters: „Ich kaufe mir eine neue Foto- und Videoausrüstung.“

Kleppe, der aus Üxheim in der Vulkaneifel kommt, konnte die Jury mit einer Arbeit aus Textilbeton von sich überzeugen. „Ich gebe nur die Form meiner Skulptur vor. Worum es sich dabei handelt, müssen die Betrachter selbst entscheiden“, sagt der 35-Jährige. Dies erklärt auch, warum er seine Arbeit „Skulptur ohne Namen“ nennt. „Die Skulptur sieht schwer aus, ist aber leicht und filigran“, beschrieb Landrat Günther Schartz bei der Preisverleihung die Skulptur. Die großformatige Arbeit erinnert an einen Raum oder ein Haus und wirkt je nach Betrachtungsweise etwas gegensätzlich. Von hinten wirkt sie hart und undurchdringlich. Im Gegensatz dazu stehen die weichen Züge, die aus der vorderen Perspektive dominieren.

Die Verleihung fand im Rahmen der Vernissage für die Ausstellung der neun besten Werke statt, die noch bis zum 9. November in der Kunstakademie besichtigt werden können. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr.

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