Nattenheim: Roger Graef schaltet sich in die Diskussion ein

Bitburg · Wie die Airbase Spangdahlem inzwischen selbst bestätigte, hat sie am 14. Oktober um 18.30 Uhr mit zwei Kampfjets simulierte Angriffe auf das Eifeldorf Nattenheim geflogen. Auf TV-Anfrage hat das Luftwaffenamt jedoch am Mittwochabend mitgeteilt, dass es für Tiefflüge zu diesem Zeitpunkt keine Genehmigung gab.

 -+- WG: Tag der offenen tür flugplatz spangdahlem 2407 sam ------------------------------------------- Von: Reiff, Iris DE CIV USAF USAFE 52 FW/PAM[SMTP:IRIS.REIFF@SPANGDAHLEM.AF.MIL ] Gesendet: Montag, 14. Juli 2008 14:01:29 An: .Rendezvous@volksfreund.de Betreff: Tag der offenen tür flugplatz spangdahlem 2407 sam Diese Nachricht wurde automatisch von einer Regel weitergeleitet. Hallo Frau Meyer, Anbei erhalten Sie das versprochene Pressematerial zu unserer bevorstehenden Grossveranstaltung: einem Tag der offenen Tür am 26. Juli, 9 bis 18 Uhr. Bei der letzten Veranstaltung, im Juli 2006, konnten wir mehr als 10.000 Besucher verzeichnen. In diesem Jahr rechnen wir mit zusätzlichen Besucherströmen. Über eine Veröffentlichung/Berichterstattung würden wir uns sehr freuen. Hierfür danke ich Ihnen bereits jetzt und verbleibe, mit freundlichen Grüssen aus Spangdahlem, Iris Reiff Chief, Media Relations 52nd Fighter Wing Public Affairs Spangdahlem Air Base, Germany DSN: 452-4251, COM: 0049-6565-61-4251 Fax: 452-5254 Einblicke beim Nachbarn Amerika Das 52

-+- WG: Tag der offenen tür flugplatz spangdahlem 2407 sam ------------------------------------------- Von: Reiff, Iris DE CIV USAF USAFE 52 FW/PAM[SMTP:IRIS.REIFF@SPANGDAHLEM.AF.MIL ] Gesendet: Montag, 14. Juli 2008 14:01:29 An: .Rendezvous@volksfreund.de Betreff: Tag der offenen tür flugplatz spangdahlem 2407 sam Diese Nachricht wurde automatisch von einer Regel weitergeleitet. Hallo Frau Meyer, Anbei erhalten Sie das versprochene Pressematerial zu unserer bevorstehenden Grossveranstaltung: einem Tag der offenen Tür am 26. Juli, 9 bis 18 Uhr. Bei der letzten Veranstaltung, im Juli 2006, konnten wir mehr als 10.000 Besucher verzeichnen. In diesem Jahr rechnen wir mit zusätzlichen Besucherströmen. Über eine Veröffentlichung/Berichterstattung würden wir uns sehr freuen. Hierfür danke ich Ihnen bereits jetzt und verbleibe, mit freundlichen Grüssen aus Spangdahlem, Iris Reiff Chief, Media Relations 52nd Fighter Wing Public Affairs Spangdahlem Air Base, Germany DSN: 452-4251, COM: 0049-6565-61-4251 Fax: 452-5254 Einblicke beim Nachbarn Amerika Das 52

Foto: ("g_rendez"

(kah) „Fakt ist, dass für eine in Frage stehende Tiefflugübung zur angegebenen Zeit kein Antrag gestellt und somit seitens der Luftwaffe keine Genehmigung erteilt wurde“, erklärt Pressestabsoffizier Hartmut Beilmann. Damit scheint es, als habe die Air Force gegen Regeln verstoßen, die nach 17 Uhr keine Flüge unter 600 Metern erlauben – bisher hatte sie anderes behauptet.

Nicht nur in der Bevölkerung, auch aus den Reihen der Politiker gibt es nach dem Vorfall in Nattenheim Kritik. Landrat Roger Graef kritisierte am Mittwoch die Informationspolitik der Airbase. Wenn so etwas, wie die Amerikaner sagen, tatsächlich den Regeln entspräche, dann habe man ein Problem, sagt Graef. Kurzfristig hatte der Bitburg-Prümer Landrat wegen der Scheinangriffe von US-Kampfjets auf den Eifelort Nattenheim zu einer Pressekonferenz geladen und dabei sehr deutliche Worte gefunden: „Ich habe ein Problem, wenn ich auf simple Fragen keine Antworten bekomme.“ Er hatte von der Airbase Spangdahlem wissen wollen, warum man ihm nicht sagte, in welcher Flughöhe die Jets unterwegs waren, wenn doch, wie die Airbase der Presse und auch ihm mitgeteilt hatte, nicht gegen Regeln verstoßen worden war.

Die Frage nach der Höhe ist entscheidend, da, wie das Luftwaffenamt bestätigt, Tiefflüge unter 600 Metern Höhe normalerweise nicht nach 17 Uhr stattfinden dürfen. Wie das Amt am Mittwochabend auf Anfrage des Trierischen Volksfreundes mitteilte, waren Tiefflüge zur Zeit als die simulierten Angriffe stattfanden, jedoch weder beantragt noch genehmigt.

Statt Graef zu antworten, hatte ihn die Airbase an das Luftwaffenamt verwiesen, das mit Hilfe von Radaraufzeichnungen Auskunft über Flughöhen geben könne. Normalerweise. Doch laut Luftwaffenamt wurden an eben jenem Dienstag Wartungsarbeiten an dem nächstgelegenen Radargerät vorgenommen, so dass keine Daten über Flughöhen vorliegen. Die Airbase hatte Graef auch mitgeteilt, dass es sich um genehmigte Trainingsflüge zweier Flugzeuge gehandelt habe, die simulierte Luftangriffe auf Nattenheim einschlossen. „Wenn das also alles so in Ordnung war, dann müssen wir damit rechnen, dass solche Flüge nun öfter stattfinden – und dann haben wir ein Problem“, sagte er.

Dass keineswegs Genehmigungen für Tiefflüge vorlagen, konnte Graef zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen. Ebenso wie Verbandsgemeindebürgermeister Jürgen Backes fragt er sich, ob es notwendig ist, Dörfer als Ziele zu nutzen. Eine Frage, die er auch den Amerikanern gestellt hat. Bislang allerdings, ohne eine Antwort zu erhalten.

Sowohl Backes als auch Graef betonten, dass ihnen absolut verlässliche Zeugenaussagen über den Vorfall vorlägen. „Da ist etwas passiert, das alles Dagewesene übersteigt“, sagte Backes. Etwas, das man offensichtlich so nicht zu akzeptieren bereit ist.

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