Neuer Chef krempelt Gerolsteiner um

Gerolstein · Mit Entlassungen, der Umstrukturierung des Unternehmens sowie einer Rückbesinnung auf die Marke Gerolsteiner und das Kernprodukt Mineralwasser soll der Gerolsteiner Brunnen durch die Absatzkrise und zu alter Stärke geführt werden.

 Wege aus der Absatzkrise sucht derzeit der Gerolsteiner Brunnen. Foto: Gerolsteiner Brunnen

Wege aus der Absatzkrise sucht derzeit der Gerolsteiner Brunnen. Foto: Gerolsteiner Brunnen

(mh) Axel Dahm (46), seit September neuer Geschäftsführer des Gerolsteiner Brunnens, hat angesichts der Absatzkrise mit der Umstrukturierung des Unternehmens begonnen. Dadurch wird es auch zu Entlassungen kommen. Dahm sagte: "Wir werden der Realität ins Auge schauen und das schnell korrigieren müssen. Es werden auch Arbeitsplätze verloren gehen. Wie viele, wissen wir noch nicht." Die zum Jahresende auslaufenden 25 Zeitarbeitsverträge werden nicht verlängert. Damit beschäftigt der Gerolsteiner Brunnen Ende 2008 noch 755 Menschen.

Erste Antworten darauf, wie das Unternehmen künftig aufgestellt sein soll, will Dahm im Februar haben. Zu diesem Zweck wurden Unternehmensberater der Boston Consulting Group ins Haus geholt.

Umsatz- und Absatzziele für 2009 nannte der neue Gerolsteiner-Chef nicht. Er sprach aber für 2008 von einem Absatzminus von fünf Prozent sowie einem Umsatzrückgang von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2007 betrug der Absatz rund 6,8 Millionen Hektoliter, der Nettowarenumsatz lag bei rund 202 Millionen Euro. Als "größten Fehler" der jüngeren Vergangenheit sah der neue Mann beim Brunnen an, dass das Unternehmen vollends auf starkes Wachstum eingestellt und dementsprechend aufgestellt worden sei. Mit den Einbrüchen im Bereich der alkoholfreien Erfrischungsgetränke außerhalb des Sprudels und vor allem beim Einweg habe sich der eingeschlagene Weg als falsch herausgestellt. Daher hat Dahm auch die Investitionsplanungen in Höhe von rund 62 Millionen Euro für eine Kapazitätsausweitung und ein Hochregallager gestoppt.

Bis Mai 2009 soll der Umbau des Unternehmens abgeschlossen sein. Künftig wolle man sich wieder stärker auf das Kernprodukt und die Marke Gerolsteiner konzentrieren.

Werner Jung, Gerolsteiner Betriebsrats-Chef, sagte zu den Entlassungs-Ankündigungen: "Wir werden alle Register ziehen und um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen."

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