Noro-Virus-Welle steigt wieder

Trier · Nach einer Welle um den Jahreswechsel, steigt die Zahl der mit dem Noro-Virus infizierten Patienten in der Region Trier derzeit wieder an.

(woc) Von Null auf zehn Fälle ist die Zahl der registrierten Noro-Virus-Infektionen innerhalb der vergangenen Woche in der Region Trier angestiegen. Das Virus, der heftiges Erbrechen und Durchfälle auslöst, verbreitet sich in einer Welle. "In den nächsten Wochen ist daher mit einem Anstieg der Infizierten zu rechnen", prognostiziert Horst van Hees, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes Trier.

Die jüngste Noro-Welle in der Region Trier liegt erst wenige Wochen zurück: In der ersten Dezemberwoche stieg die Zahl der Noro-Virus-Infizierten von Null auf 13, eine Woche später waren es 24, in der dritten Dezemberwoche ging die Zahl auf 20 Fälle zurück und sank in der letzten Jahreswoche schließlich auf drei. Jetzt scheint das Virus einen neuen Anlauf zu nehmen. "Die Zahlen sind nicht dramatisch", sagt van Hees, "aber wir müssen die Ausbreitung sorgfältig beobachten."

Rund ein Viertel aller registrierten Noro-Virus-Infizierten muss stationär behandelt werden. "Die Patienten müssen zwar nicht auf eine Isolierstation, dürfen aber ihre Zimmer nicht verlassen", erklärt Matthias Neumann, Hygiene-Experte im Trierer Brüderkrankenhaus, wo derzeit mehrere Noro-Patienten behandelt werden. Menschen mit einer stabilen Gesundheit können den Virus unbemerkt überstehen. Wie hoch die Dunkelziffer der Infizierten ist, könne daher schlecht geschätzt werden, erklärt van Hees. "Einige haben einmal heftig Durchfall und fühlen sich dann wieder gesund", sagt Neumann. Ansteckend seien diese Patienten dann jedoch trotzdem noch einige Tage.

Noro-Viren, eigentlich "Norwalk-like-Viren", verstecken sich in Exkrementen und Erbrochenem. Übertragen werden sie zum Beispiel dadurch, dass Infizierte nach einem Toilettengang Viren an den Händen zurückbehalten und diese etwa an Türklinken hinterlassen oder beim Händeschütteln weitergeben. Über die Hände gelangen die Erreger dann in den Mund. Nur wenige der rund 27 Millionstel Millimeter großen Viren reichen aus, um eine Infektion auszulösen. Auf Tür- und Einkaufswagengriffen und anderen Flächen können sie bis zu sieben Tagen überleben. "Gründliches Händewaschen mit warmem Wasser und Seife sind das A und O, um sich zu schützen", rät van Hees.

Doch trotz Händewaschen können Viren auf der Haut überleben. "Im Krankenhaus trägt das Pflegepersonal deshalb Handschuhe, Mundschutz und Einweg-Kittel", erklärt Hygiene-Experte Neumann. Hände und Flächen werden mit speziellem Desinfektionsmittel gereinigt.

Wen das Noro-Virus richtig erwischt, der leidet bis zu drei Tage unter plötzlichem, schwallartigen Erbrechen und starken Durchfällen. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, ist es wichtig, viel zu trinken. Besonders bei älteren oder kranken Menschen und Kindern kann die Krankheit einen schweren Verlauf nehmen.

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