Piesport: "Kein Statthalter Roms"

Sachlich ging es in der Moseltalhalle zu. Die Gegner von Bürgermeister Schmitt (VG Neumagen-Dhron) informierten die Bürger, warum sie dessen Abwahl wollen.

Inhaltlich kommt in den knapp zwei Stunden nicht viel Neues rüber. Die Argumente sind bereits mehrfach ausgetauscht worden - zwei Mal auch vor großem Publikum. In einem Flugblatt, das an alle Haushalte ging, haben die Gegner von Hans Werner Schmitt zudem noch einmal dezidiert und jeder für sich die Gründe für eine Abwahl niedergelegt.

Auch von den Zuhörern kommen keine Fragen, die es so oder so ähnlich nicht schon gegeben hat. Die Schmitt-Befürworter befürchten hohe Kosten, falls nach einer Abwahl zwei Bürgermeister (alter und neuer) bezahlt werden müssen. Sie vermuten, dass ein Nachfolger bereits ausgeguckt ist und dass die Schmitt-Gegner auf eine geringe Wahlbeteiligung setzen. Allein dieser Auffassung steht entgegen, dass mindestens 30 Prozent der Wahlberechtigten Schmitt abwählen müssen.

Auf der anderen Seite geben Zuhörer zu, Schmitt vor sechs Jahren gewählt zu haben, dies am 3. Dezember aber nicht mehr zu tun. Ernst Faber aus Minheim, der Schmitt nicht gewählt hat, drückt es in wenigen Worten aus: "Der Mann kann es nicht."

Ganz still wird es, als Dietfried Hönig zum Mikrofon greift. Er war 48 Jahre bei der Verwaltung. Von Mai 2001 bis Mai 2004 fungierte er als Büroleiter der VG Neumagen-Dhron und war damit engster Mitarbeiter von Hans Werner Schmitt. "In dieser Zeit ist mir bewusst geworden, welche Macht ein Bürgermeister hat. Schmitts Vorgänger konnten mit dieser Macht umgehen. Er kann das nicht", sagt Hönig. "Ich habe ihm einmal gesagt, dass er der Bürgermeister einer kleinen VG ist und nicht der Statthalter von Rom."

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