Post-Komplex wird neues Polizeipräsidium

Trier · Mainz lässt überraschend seine Pläne zum Neubau des Trierer Polizeipräsidiums auf einem 2006 eigens gekauften Grundstück fallen. Stattdessen sollen 400 Beamte künftig ihr neues Domizil gleich nebenan im gemieteten ehemaligen Post-Komplex nahe dem Hauptbahnhof haben.

 Soll künftig das Polizeipräsidium Trier beherbergen. Der Post-Komplex in Hauptbahnhofs-Nähe. TV-Archiv-Foto: Roland Morgen

Soll künftig das Polizeipräsidium Trier beherbergen. Der Post-Komplex in Hauptbahnhofs-Nähe. TV-Archiv-Foto: Roland Morgen

(rm.) Innenminister Karl Peter Bruch bestätigte am Donnerstag entsprechende TV-Informationen. Mit der Unterbringung des Präsidiums in bestehenden Gebäuden wolle Mainz „eine zeitnahe Lösung ermöglichen“. Bruch hofft, dass 2011 die bislang auf neun Standorte im Stadtgebiet verstreuten Polizei-Dienststellen „unter einem Dach arbeiten werden“.

Ob ein Neubau wie ursprünglich geplant bis 2013 realisierbar gewesen wäre, ist höchst fraglich. Das vom Land gekaufte Gelände, das früher ebenfalls der Post gehörte, befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der ehemaligen Reichsabtei St. Maximin. Auch wegen der im Boden zu erwartenden archäologischen Funde hatten Denkmalschützer Mainz schon mehrfach aufgefordert, nach einer Alternative zu suchen.

Der direkt angrenzende Post-Komplex gehört seit zwei Jahren der Trierer Projektentwicklungs- und Bauträger-Gesellschaft Triwo, mit der sich das Land offenbar schnell einig geworden ist. Unterschrieben ist noch nichts, aber Bruch betont, er habe eine mündliche Zusage gegeben, den Komplex langfristig mieten zu wollen.

Damit geht ein anderer Mietinteressent leer aus. Die Bundesanstalt für Immobilien-Aufgaben (Bima) hatte nach Angaben von Triwo-Geschäftsführer Wilfried Biewer „zwar ein halbes Jahr mit uns über die Anmietung von Flächen für die Bundespolizei gesprochen, ohne aber zu einem Abschluss zu finden“.

Triers Polizeipräsident Manfred Bitter zeigt sich erfreut, dass es nun endlich eine Perspektive gibt. Einige seiner Kollegen müssten in dauerhaft unzumutbaren Provisorien arbeiten.

Für Post-Kunden soll sich auch nach dem Einzug des Polizeipräsidiums ins neue Domizil nichts ändern. „Die Schalterhalle an der Moltkestraße und der Brieffach-Bereich bleiben als Post-Einrichtungen erhalten“, betont Biewer.

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