Preis-Spirale: Butter und Quark 50 Prozent teurer

Lebensmittel werden erneut teurer: Ab Samstag kosten Käse und Quark rund die Hälfte mehr. Und die Preise werden weiter steigen - auch für Brot, Mehl und Fleisch muss künftig mehr bezahlt werden.

Trier. (wie) Die Preisschraube bei den Lebensmitteln dreht sich weiter. Nachdem im August bereits die Milch deutlich teurer geworden ist, muss nun auch für Käse und Quark mehr bezahlt werden. 100 Gramm Edamer oder Gouda kosten von Anfang September an 1,15 Euro. Das sind 15 Cent mehr als jetzt. Der Preis für Quark dürfte von derzeit etwa 49 Cent auf 75 Cent steigen. Grund: Die Lieferverträge zwischen Handel und Molkereien laufen zum 1. September aus und müssen verhandelt werden. Außerdem sind die Butter-Lager leer, weil europaweit weniger produziert wird.

Daher spüren die Verbraucher seit einigen Wochen die höheren Preise. So ist Butter in Rheinland-Pfalz seit einem Monat um 36 und seit dem vergangenen Jahr sogar um 42 Prozent teurer geworden. Für Milch muss im Vergleich zum August vergangenen Jahres 15 Prozent mehr gezahlt werden, seit 2000 ist der Milchpreis, den die Verbraucher zahlen müssen, um 32 Prozent gestiegen. Auch für Brötchen und Mehl müssen die Verbraucher mehr bezahlen als 2006. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. „Der Milchpreis muss weiter steigen“, sagt der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Leo Blum. Trotz höherer Ladenpreise erhielten die Milchbauern noch immer nicht genügend Geld und könnten nicht kostendeckend arbeiten. Entwarnung gibt es von der Molkerei Muh in Pronsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Vorerst seien keine höheren Preise für Milch geplant, sagte ein Sprecher.

Verbraucher müssen sich aber auf höhere Preise für Schweine- und Geflügelfleisch einstellen. Experten rechnen damit, dass Verbraucher bis zu 25 Prozent mehr dafür zahlen müssen. Grund: Die Getreidepreise sind zum einen wegen höherer Nachfrage auf dem Weltmarkt aber auch wegen der schwachen Ernte deutlich gestiegen. Das bedeutet: Nicht nur Brot und Mehl werden teurer, sondern auch das Futter für die Tiere. „Die Verbraucher müssen mit höheren Preisen für Lebensmittel rechnen“, sagt Blum.

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