Preisverfall beim Riesling-Fasswein

Bernkastel-Kues/Trier · Die Aussichten auf einen in Ertrag und Qualität guten Weinjahrgang 2008 sind gut. Die Stimmung wird aber derzeit, zumindest bei den Winzern, die ihren Wein als Fassware an Kellereien verkaufen, getrübt. Der Preis für Mosel-Riesling ist in den vergangenen Wochen von 1,40 Euro/Liter auf 1 Euro gefallen.

Was sich derzeit auf dem Erzeugermarkt für Mosel-Rieslingweine abspielt, ist für Gerd Knebel, Geschäftsführer des Weinbauverbandes Mosel, nicht mehr nachvollziehbar. Grund für seinen Ärger sind die aktuellen Preise für Riesling-Fassweine. Anfang des Jahres zahlten die Kellereien den Winzern bis zu 1,50 Euro für einen Liter Riesling. Im Juni waren es nur noch 1,20 Euro, jetzt, kurz vor dem Herbst, ist der Preis gar auf 1 Euro gefallen.

Michael Willkomm, Chef der Bernkastel-Kueser Weinkellerei Peter Mertes, sieht eine Ursache in der Differenz der Erzeugerpreise zwischen Mosel-Riesling und Riesling-Weinen aus Rheinhessen, der Pfalz und der Nahe. Eine Reihe von Kunden, vor allem im Export, hätten wegen der stark gestiegenen Preise für Mosel-Riesling nun günstigere Rieslinge aus genannten Anbaugebieten geordert. Hinzu komme der Dollarverfall gegenüber dem Euro.

Der Verband der Weinkellereien appelliert an die Winzer, mit der schwierigen Marktsituation im Fassweinbereich besonnen umzugehen. Die Preisentwicklung der vergangenen Jahre habe der Weinbranche der Mosel insgesamt gut getan, doch das sich mit der Ernte 2007 abzeichnende Preisniveau sei überreizt gewesen. Johannes Hübinger, Vorsitzender des Verbandes der Weinkellereien Mosel: „Derartige Preissprünge nach oben innerhalb eines kurzen Zeitabschnitts verkraftet der Markt nicht.“

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