Prozess: Vater soll Tochter gequält haben

Trier · Ein 32-jähriger Mann steht ab Donnerstag vor Gericht: Er soll sein im Mai 2008 geborenes Kleinkind schwer misshandelt haben. Das Kind kam im Juli 2008 mit Knochenbrüchen, Blutergüssen und Verbrühungen ins Wittlicher Krankenhaus.

Prozess: Vater soll Tochter gequält haben
Foto: Friedemann Vetter

Der Leidensweg des kleinen Mädchens endete vor über einem Jahr in einer Arztpraxis. Sechs Monate war das Mädchen damals alt. Seine Verletzungen waren schwer. Es waren viele, sie waren akut und zum Teil auch älter. Der Kinderarzt schöpfte Verdacht, seine Kollegen in der Wittlicher Klinik ebenfalls: Kindesmisshandlung.

Das „Netzwerk Kinderschutz“, eine Art Frühwarnsystem im Landkreis Bernkastel-Wittlich, griff sofort ein. Kreisverwaltung und Kriminalpolizei wurden informiert und reagierten schnell. Den Eltern wurde am Tag nach der Einlieferung des kleinen Patienten das Sorgerecht entzogen. Seither lebt das Kind in einer Pflegefamilie.

Die Familie war zuvor dem Jugendamt völlig unbekannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelte. Der mittlerweile pensionierte Oberstaatsanwalt Horst Roos sagte bereits im August 2008: „Die Verletzungen waren so schwer, dass man ausschließen kann, dass sie ihm versehentlich beigebracht wurden.“

Rechtsmedizinische Gutachten hatten die Ursachen möglichst lückenlos aufzuklären. Nach über einem Jahr beginnt am Donnerstag, 8. Oktober, beim Trierer Landgericht der Prozess gegen den 32 Jahre alten Vater.

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