Raubüberfall auf Schmuckhändler aufgeklärt

Trier/Wien · Erfolgreiche internationale polizeiliche Zusammenarbeit: Deutsche und österreichische Polizeibeamte haben im österreichischen Villach Edelsteine und Schmuck im Wert von 3,5 Millionen Euro sichergestellt. Die Juwelen wurden einem Schmuckhändler aus Idar-Oberstein im August in Mailand/Italien geraubt.

Dem Ermittlungserfolg am 4. November in Kärnten ging eine wochenlange, enge Zusammenarbeit von Bundeskriminalamt Wien, Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und Polizeipräsidium Trier sowie Kriminalinspektion Idar-Oberstein voraus. Drei Mitglieder einer international agierenden Bande wurden in Österreich festgenommen.

Innenminister Karl Peter Bruch sagte: „Unsere Beamten haben eine hervorragende Arbeit abgeliefert. Dieser erfolgreiche Schlag gegen international agierende Täter belegt zudem eindrucksvoll, dass Polizeiarbeit über Staatsgrenzen hinaus sehr gut funktioniert“.

Am 6. August 2008 wurde ein Schmuckhändler aus Idar-Oberstein/Rheinland-Pfalz in Mailand Opfer eines Raubüberfalls. Der Händler wurde dabei schwer verletzt. Bei dem Überfall erbeuteten die Täter Edelsteine und Schmuck im Wert von 3,5 Millionen, darunter auch einen weltweit einzigartigen Rohrubin, bekannt unter dem Namen „Prince of Burma“.

Beamte der Kriminalinspektion Idar-Oberstein übernahmen die Ermittlungen auf deutscher Seite und fanden schnell heraus, dass dem Edelsteinraub umfangreiche Verhandlungen zwischen dem Idar-Obersteiner Händler und den vermeintlichen Kaufinteressenten aus Italien vorausgegangen waren. Die ersten Kontakte liefen über Internet. In der Folgezeit wurde die weitere Geschäftsabwicklung per Telefon besprochen und ein Treffen in Mailand vereinbart.

Beamte des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz unterstützten die Ermittlungen, die rasch zu der Erkenntnis führten, dass es sich bei den Tätern um eine europaweit agierende organisierte Bande handelt.

Schwerpunkte der kriminellen Machenschaften lagen in Italien sowie in der österreichischen Hauptstadt Wien. Von dort aus wurden über Internetinserate „Geschäfte“ in der gesamten Bundesrepublik Deutschland angebahnt. Eine 39-jährige, in Serbien geborene Österreicherin suchte und fand auf diesem Weg solvente Investoren für Kapitalanlagen verschiedenster Art wie Immobilien, regenerative Energien, Luxusgüter oder Kreditvermittlung. Die 39-Jährige bediente sich verschiedener Internetseiten und Firmenanschriften in Deutschland. Auf diese Weise wurde auch der Edelsteinhändler aus Idar-Oberstein nach Mailand gelockt und dort von der so genannten „Ausführungsebene“ der Bande in Italien beraubt.

Gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt in Wien, der Spezialeinheit der Republik Österreich „Cobra“, Beamten des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz und der Dienststelle in Idar-Oberstein erfolgte am Dienstag, 4. November, der Zugriff in Österreich. Drei Personen wurden in einem Hotel in Villach in Kärnten festgenommen.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um die 39-jährige Hauptverdächtige und zwei Männer in Alter von 21 und 40 Jahren, die nach Meinung der Polizei Mitglieder einer italienisch-österreichisch-serbischen Bande sind.

Auch die in Mailand geraubten Edelsteine – darunter der „Prince of Burma“ – im Gesamtwert von rund 3,5 Millionen Euro wurden bei der internationalen Polizeiaktion sichergestellt.

Bei den anschließenden Hausdurchsuchungen der österreichischen Behörden in Wien, die von Kriminalbeamten aus Idar-Oberstein unterstützt wurden, wurde umfangreiches Beweismaterial zu einer Vielzahl von Straftaten – begangen in Deutschland – sichergestellt. Die diesbezüglichen Ermittlungen dauern an.

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