Region wächst gegen den Trend

Trier · Die Wirtschaftskrise hat mit den Immobilienblasen in den USA, Großbritannien und Spanien ihren Anfang genommen. Nun schwächelt auch der Neubau-Markt in Rheinland-Pfalz, wie die LBS Rheinland-Pfalz mitteilt. Eine Ausnahme gibt es allerdings: die Region Trier.

(hw) "Die Neubautätigkeit im Land hat einen historischen Tiefstand erreicht - nicht aber so in Trier", sagt Matthias Wiechert, Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH in Mainz. In Trier und der Region setzte sich der positive Trend der vergangenen Jahre auch 2008 weiter fort. In der Stadt Trier wurden im vergangenen Jahr insgesamt 303 Baugenehmigungen erteilt, das ist ein Plus von zehn Prozent. In der Region stieg die Zahl der Genehmigungen sogar um 22 Prozent auf insgesamt 2125 an.

Die Immobilien-Experten sehen einen Grund für die gute Ausgangslage in der Nähe zu Luxemburg. Denn das Großherzogtum ist eines der teuersten Pflaster in Europa, sagt Matthias Wiechert: "Durchschnittlich 476 000 Euro musste ein Käufer 2008 für ein freistehendes Einfamilienhaus im Nachbarland hinblättern." Ein Häuschen in Rheinland-Pfalz war im Schnitt mit rund 221 000 Euro für weniger als die Hälfte zu haben.

Doch die Grenznähe lässt auch die Preise diesseits der Mosel anziehen. Die Stadt Trier verzeichnete im vergangenen Jahr den stärksten Preisanstieg für Baugrundstücke in Rheinland-Pfalz mit Steigerungen von zehn bis 18 Prozent, wie die LBS ermittelt hat. Damit zahlt der Bauwillige im Durchschnitt in Trier 210 Euro für den Quadratmeter. Ein Neubau kostet je nach Lage zwischen 200 000 und 320 000 Euro, ein Plus von 15 Prozent.

Beim Vergleich der Landkreise in Rheinland-Pfalz liegt die Region ebenso vorn. Bernkastel-Wittlich kommt mit 52,6 genehmigten Wohnungen auf 10 000 Einwohner auf Platz eins, der Eifelkreis Bitburg-Prüm (39,3) auf den zweiten Platz und Trier-Saarburg (37,7) auf den dritten Platz unter 24 Kreisen. "In Bernkastel-Wittlich kam es durch den Bau eines Ferienparks zu einer Sonderentwicklung, sonst wäre der Landkreis nicht so eindeutig vorn", erklärt Matthias Wiechert. Der Vulkaneifelkreis Daun (Platz zwölf/18,1) liegt im Mittelfeld.

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