Schengen: Seit heute 24 Länder mit dabei

Das Topthema im TV: Europa rückt enger zusammen. Millionen von Reisenden können nun auch in Ost- und Mitteleuropa ohne Grenzkontrollen ihre Nachbarländer besuchen. In Deutschland fallen die Schlagbäume nach Polen und Tschechien, die mit weiteren sieben EU-Ländern dem grenzenfreien Schengen-Raum beitreten.

Das Zauberwort für grenzenloses Reisen in Europa heißt Schengen und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Region Trier. Der 375 Einwohner zählende Ort an der Mosel gab der Schengenzone mit nunmehr 405 Millionen Europäern ihren Namen: Dort hatte am 14. Juni 1985 das Fahrgastschiff „Princesse Marie-Astrid“ festgemacht, an dessen Bord das Abkommen zum Abbau der Kontrollen an europäischen Binnengrenzen unterzeichnet wurde.

So wie die Grenzen in der Region Trier nach Luxemburg und Belgien heute kaum noch wahrnehmbar sind, werden sie künftig auch für neun weitere Länder verschwinden: Neu hinzugekommen sind seit heute Freitag die deutschen Nachbarländer Polen und Tschechien sowie Malta, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Slowenien und die Slowakei. Die Schengen-Zone hat damit 24 Mitgliedstaaten. Bei Reisen in diese Länder müssen Touristen ihren Personalausweis künftig nicht mehr vorzeigen. Das Schengen-Abkommen gilt damit für Reisen in fast die gesamte Europäische Union. Ausnahmen sind Großbritannien und Irland sowie Rumänien, Bulgarien und Zypern.

Mit dem Wegfall der Schlagbäume gilt der grenzfreie Verkehr zunächst für Auto- und Zugreisende sowie in Häfen. Vom 30. März an wird dann auch bei Flugreisen nicht mehr kontrolliert. Die Grenzöffnungen sind begleitet von Befürchtungen deutscher Sicherheitsexperten, dass die Kontrollmaßnahmen als Ersatz nicht ausreichten.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach sich gegen einen Abzug der Bundespolizei unmittelbar nach Grenzöffnung aus. „Der Wegfall der Grenzkontrollen kommt zu früh“, sagte der GdP-Bundespolizeichef Josef Scheuring in Görlitz. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso weist Sicherheitsbedenken zurück. „Europa wird sicherer als vorher“, sagte Borroso

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