Schulbusse: ADAC bestätigt krasse Missstände

Das Topthema im TV: Die vom Trierischen Volksfreund aufgedeckten Missstände bei der Schulbusbeförderung in der Region sind offensichtlich ein bundesweites Problem. Das hat ein Test des ADAC ergeben.

 Volle Schul-Busse sind keine Ausnahme in der Region. TV-Foto:Archiv/Marita Blahak

Volle Schul-Busse sind keine Ausnahme in der Region. TV-Foto:Archiv/Marita Blahak

Trier/München. (dpa/fcg) Schüler müssen sich oft wie Ölsardinen in den Schulbussen drängeln, die Fahrer stehen unter Zeitdruck und sind bisweilen viel zu schnell unterwegs, die Fahrzeuge weisen teilweise erhebliche technische Mängel auf: Das sind die wichtigsten Ergebnisse eines ADAC-Schulbus-Checks in sieben Bundesländern, unter anderem in Rheinland-Pfalz, genauer in Hargesheim bei Bad Kreuznach.

Auf TV-Anfrage berichtet ADAC-Sprecher Andreas Hölzel, dass der Automobilclub stichprobenartig den technischen Zustand, den sicheren Transport und die Kapazität von Schulbussen in Deutschland unter die Lupe genommen hat. Insgesamt seien in Begleitung der Polizei 141 Busse untersucht worden. Sieben Busse seien als nicht betriebssicher eingestuft und sofort aus dem Verkehr gezogen worden. Die häufigsten Mankos waren nach Auskunft von Hölzel verschlissene und beschädigte Reifen sowie Defekte an Bremssystem, Lenkung und Karosserie.

Dass die Platzsituation in Schulbussen oft eine Zumutung ist, erfuhren die ADAC-Tester hautnah bei den 18 Fahrten, die sie begleiteten. Einige Fahrzeuge seien hoffnungslos überfüllt gewesen, obwohl die zulässige Fahrgastzahl noch nicht erreicht gewesen sei. „Bei einem Check mussten sogar neun Schüler draußen bleiben“, sagt ADAC-Sprecher Hölzel. Das dritte erhebliche Manko: Ein Praxistest zeigte, dass in 70 bis 80 Prozent der zulässigen Fahrgastzahl die zumutbare Obergrenze erreicht gewesen sei.

Die Ergebnisse des ADAC-Checks bestätigen die Missstände in der Region, die vom TV in einer umfänglichen Artikelserie und einem öffentlichen Diskussionsforum in Schweich-Issel (Kreis Trier-Saarburg) thematisiert wurden. Mittlerweile gibt es erste Bestrebungen, Verbesserungen zu erzielen. So hat der Kreis Trier-Saarburg einen Fünf-Punkte-Plan beschlossen. Unter anderem soll eine detaillierte Schwachstellen-Analyse jeder Linie erfolgen. Außerdem soll das Beschwerdemanagement deutlich verbessert werden.

Ihre Meinung in Kürze? Haben Sie, ob als Eltern oder als Schüler, in jüngster Zeit entsprechende Erfahrungen gemacht? Schreiben Sie an meinung@volksfreund.de. Ihre Mail kann nur veröffentlicht werden wenn uns Name und Anschrift vorliegen.

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