Schweinegrippe: Kaum einer will sich impfen lassen

Trier · Jeder, der will, soll sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen, heißt es. Allerdings will derzeit kaum einer die Impfung gegen die neue Grippe – nur jeder achte Rheinland-Pfälzer. Vorerst steht sowieso nur für ein Drittel der Bevölkerung Impfstoff zur Verfügung. Und wo man sich impfen lassen kann, ist auch noch unklar.

(wie) Trotz Schweinegrippe bleiben die Deutschen Impfmuffel: Gerade mal 13 Prozent der Saarländer, Rheinland-Pfälzer und Hessen wollen sich auf jeden Fall gegen die neue Grippe impfen lassen. Das ergab eine Umfrage der Krankenkasse DAK. 61 Prozent wollen sich derzeit nicht impfen lassen.

Trotzdem wollen die Gesundheitsminister der Länder ab Oktober eine Massen-Impfung gegen das H1N1-Virus, das die sogenannte Schweinegrippe auslöst, starten. Zunächst sollen aber nur Ärzte, Pfleger, Polizisten, Feuerwehrleute und chronisch Kranke wie etwa HIV-Infizierte und Schwerkranke, deren Abwehr ohnehin geschwächt ist, geimpft werden.

Allerdings soll laut Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt jeder, der will, sich impfen lassen können. „Theoretisch ja, praktisch nein“, heißt es dazu im Mainzer Gesundheitsministerium. 2,4 Millionen Impf-Dosen hat das Land zunächst geordert. Das reicht nach Auskunft einer Ministeriumssprecherin für 30 Prozent der Bevölkerung, also für 1,2 Millionen Rheinland-Pfälzer (damit die Impfung wirkt, muss jeder zwei Mal geimpft werden). Die Kosten dafür liegen etwa bei 67 Millionen Euro.

Da zuerst die sogenannten Risikogruppen geimpft werden sollen, wird allen anderen empfohlen, erst einmal zu warten, bis weiterer Impfstoff bestellt worden ist. Noch ist unklar, ob man sich nur beim Hausarzt oder auch in Gesundheitsämtern impfen lassen kann.

Die Schweinegrippe-Impfung schützt übrigens nicht vor der normalen Grippe. Heißt: Wer auf Nummer sicher gehen will, muss sich gegen beide Grippe-Erkrankungen impfen lassen. Bis gestern waren in der Region 230 Menschen an Schweinegrippe erkrankt, bundesweit waren es 17.139. Die Zahl der Neu-Erkrankungen geht weiter zurück. Mehr Informationen zum Thema in der Dienstagsausgabe des Trierischen Volksfreunds.

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