So schützen Sie sich vor Herzinfarkt

(fun) Wenn das Herz versagt: Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Statistischen Landesamts in Bad Ems allein in der Region Trier 2448 Menschen an einer Herz-Erkrankung gestorben. Mediziner warnen: Schuld sei vor allem der ungesunde Lebenswandel vieler Patienten.

Volkskrankheit Herzleiden: Deutschlandweit starben vergangenes Jahr 358953 Menschen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Herzkrankheiten sind in Deutschland – weit vor Krebserkrankungen – die häufigste Todesursache. Glaubt man Experten, müsste das nicht so sein: Der Trierer Mediziner Professor Bernd Krönig geht davon aus, dass in vielen Fällen eine Erkrankung des Herzens vermeidbar wäre. Laut Krönig gibt es zwei zentrale Faktoren, die das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entscheidend erhöhen: ungesunde Ernährung und das Rauchen. „Studien haben ergeben, dass Raucher ein teilweise mehr als doppelt so hohes Risiko haben zu erkranken wie Nichtraucher“, sagt Krönig. Und mit starkem Übergewicht erhöhe sich das Risiko sogar um ein Vielfaches. Weiterhin spielten auch zu hoher Blutdruck und zu hohe Cholesterin- und Blutzuckerwerte eine entscheidende Rolle. Professor Holger Schwerdt, Chefarzt für Innere Medizin am Trierer Elisabeth- Krankenhaus, bringt es aus Sicht vieler Experten auf den Punkt: „Bei den meisten Patienten sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen kein genetisches, sondern ein selbstverursachtes Wohlstands-Problem.“ Die Patienten würden sich zu stark auf die Fähigkeiten der modernen Medizin verlassen. Dabei hätten Studien ergeben, dass in vielen Fällen eine Umstellung der Lebensgewohnheiten viel wichtiger sei. „Wer sich in der Woche nur dreimal 30 Minuten am Stück flott bewegt, kann sein Herzinfarkt-Risiko um 30 bis 40 Prozent senken“, sagt Schwedt. Das würden nicht einmal moderne Medikamente schaffen. Gleiches gelte für eine gesunde Ernährung: mageres Fleisch, frisches Gemüse und viel Obst seien das richtige Rezept.„Wir leben nach wie vor viel zu ungesund, und das auf hohem Niveau“, sagt auch Karl-Eugen Hauptmann, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin III am Brüderkrankenhaus. In Hauptmanns Abteilung, die in der Region Trier einzigartig ist, wurden allein im vergangenen Jahr mehr als 3800 Herz-Katheter gelegt – Tendenz steigend. Vor zehn Jahren waren es gerade einmal 3300.

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