Streikende Studenten wollen über Besetzung debattieren

Trier · Die Zahl der Besetzer im Audimax der Uni Trier ist auf etwa 50 gesunken. Heute findet ein Plenum statt, bei dem die Besetzung noch einmal grundsätzlich diskutiert werden soll. Die Protestler rufen vor allem Besetzungsgegner dazu auf, an der Diskussion teilzunehmen.

 Studenten beschließen bei der Vollversammlung die Besetzung des Audimax der Universität Trier.

Studenten beschließen bei der Vollversammlung die Besetzung des Audimax der Universität Trier.

Foto: Friedemann Vetter

(ves/cmk) Angesichts des Dies academicus an der Universität Trier am Mittwoch, 25. November, wollen die streikenden Studenten nochmals eine Grundsatzdebatte über die Fortführung der Audimax-Besetzung führen. Die Hochschulleitung braucht an diesem Tag den größten Hörsaal der Universität Trier für diverse Veranstaltungen. Deshalb hat sie die Besetzer dazu aufgefordert, das Audimax zu räumen.

Am Sonntagabend haben die Streikenden mit Uni-Präsident Peter Schwenkmezger darüber gesprochen, was die Hochschulleitung an der Universität Trier - unabhängig von den allgemeinen Bundes- und Landesgesetzen - verändern kann, um die Studienbedingungen zu verbessern.

Vincenzo Sarnelli, einer der Streikenden und Mitglied des Studierendenausschusses, ruft vor allem die Streik- und Besezungsgegner dazu auf, am Montag, 23. November, um 10.30 Uhr ins Audimax zu kommen, um dort über die Besetzung zu diskutieren. Dort werde auch die Hochschulleitung vertreten sein.

In der nächsten Woche sollen zudem zahlreiche Veranstaltungen im Zuge des Bildungsstreiks stattfinden - so auch eine Demonstration. Diese soll am Donnerstag, 26. November, um 13 Uhr am Viehmarkt beginnen.

Bundesregierung verspricht BAföG-Erhöhung - Streikende skeptisch

Unterdessen ist die Bundesregierung auf eine der Streikforderungen bei den bundesweiten Bildungsstreiks eingegangen. Sie will zum 1. Oktober 2010 die Ausbildungsförderung BAföG erhöhen. Zugleich soll ein nationales Stipendiensystem für besonders leistungsstarke Studenten eingeführt werden. Dies bestätigte ein Sprecher des Bundesbildungsministeriums in Berlin.

Sarnelli blickt skeptisch auf die Ankündigung der Bundesregierung: "Wir freuen uns darüber, dass die Politik auf unsere Forderungen eingeht, aber die Bafög-Erhöhung geht nicht weit genug." Nicht jeder Student empfange Bafög, somit betreffe eine Erhöhung der Ausbildungsförderung nur einen kleinen Teil der Studierenden. Sarnelli setzt sich hingegen für elternunabhängiges Bafög ein, bei dem jeder Student unabhängig vom Einkommen seiner Eltern nach eigenem Ermessen entscheiden kann, ob er Bafög beantragen oder alternativ neben dem Studium arbeiten will.

Auch Schüler haben sich dem Protest der Studenten angeschlossen und dabei unter anderem demonstrativ eine Bildungsblockade zerstört. Dazu gibt es ein Video auf youtube.com.

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