TBB Trier: Jahresabschluss gegen Bamberg

Trier · Sportlich soll es am Mittwochabend für die seit über vier Wochen sieglosen Trierer Basketballer einen versöhnlichen Jahresabschluss geben. Heute gastiert der Spitzenclub Bamberg in der Arena (Beginn: 20 Uhr). Unabhängig vom Spielausgang droht den Trierer Basketballern aber Ungemach von Seiten der Liga.

(AF) So hatte die BBL die Trierer Anfang Dezember aufgefordert, detaillierte Informationen über die finanzielle Situation des Clubs einzureichen. Hintergrund war, dass die TBB zuvor einen sofortigen Sparkurs angekündigt hatte, der unter anderem die Kürzung von Spieler- und Mitarbeiter-Gehältern um zehn Prozent beinhaltet hatte.

Laut BBL-Sprecher Dirk Kaiser sind die Unterlagen vom Club eingegangen. Diese reichten aber noch nicht aus. „Wir haben die TBB aufgefordert, bis zum 15. Januar 2010 weitere Informationen vorzulegen.“ Was konkret fehle, sagte er nicht. TBB-Manager Lothar Hermeling wiegelt ab: „Es geht um nichts Weltbewegendes. Wir müssen etwa noch unseren Jahresabschluss zum 30. Juni 2009 einreichen. Dann müsste die Sache für uns vom Tisch sein.“

Der letzte offiziell veröffentlichte Jahresabschluss ist ein Jahr älter. In diesem stehen Verbindlichkeiten des Clubs von über 1 Million Euro. Die wurden bisher von den Gesellschaftern abgesichert (der TV berichtete).

Strafen wegen Verstoß gegen BBL-Regeln

Die TBB hat in zwei weiteren Fällen, in denen es zumindest indirekt um Finanzen geht, mit der BBL zu tun: So waren die Trierer Basketballer zum Auswärtsspiel am 27. Dezember in Weißenfels nur mit drei deutschen Spielern angereist. Vier deutsche Spieler auf dem Mannschaftsmeldebogen sind aber laut BBL-Regularien das Minimum. Der Strafenkatalog sieht für diesen „Verstoß gegen die BBL-Ausschreibung“ eine Zahlung von 7500 Euro an die Liga vor.

Hermeling hofft darauf, der Strafe entgehen zu können: „Kosta Karamatskos musste kurzfristig wegen seiner Oberschenkel-Verletzung völlig überraschend absagen. Er hätte auch nicht verletzt auf der Bank sitzen dürfen. Auf die Schnelle haben wir niemanden gefunden, der für ihn einspringt.“ Die Trierer waren am Samstag mit dem Bus nach Weißenfels gereist. Das Spiel war erst am Sonntagabend. Einige Kandidaten wären zumindest theoretisch in Frage gekommen wären für den Platz auf der Bank: etwa Alex Goolsby, Tim Schwartz, Maxim Schneider oder Patrick Taubert.

Bereits beim Auswärtsspiel vor vier Wochen in Ulm hatten die Trierer gegen BBL-Regularien verstoßen: Damals waren – bedingt durch eine Grippewelle – nur neun TBB-Spieler mitgereist (Minimum: zehn, Strafe laut BBL-Katalog: 1000 Euro). BBL-Spielleiter Dirk Horstmann will sich nicht zu den konkreten Fällen äußern, bevor sie nicht dem Club intern geklärt wurden.

Er macht aber kein Hehl daraus, dass er von Ausnahmen und Härtefall-Regelungen wenig hält: „Die Clubs der BBL haben den Strafenkatalog schließlich selbst beschlossen“, sagt Horstmann. Die Vereine könnten zudem schon vor Saisonbeginn „genügend Spieler“ auf die Liste zu setzen, um solchen Härtefällen zu entgehen.

Am Mittwochmittag gab der Club zudem bekannt, dass Nationalspieler Maik Zirbes in der Rückrunde verstärkt beim Trierer Kooperationspartner Saar-Pfalz Braves in der Pro A (2. Liga) eingesetzt werden soll. Zirbes war vor der Saison als Backup für Power Forward Chris Copeland vorgesehen.

Bei der TBB kam der 2,08-Meter-Mann in dieser Saison rund sieben Minuten pro Spiel zum Einsatz. Zirbes soll zwei Mal wöchentlich mit den Saarpfälzern trainieren und bereits im Spiel der „Braves“ am 2. Januar gegen Langen zum Einsatz kommen. Priorität soll für Zirbes aber die TBB haben. So gibt es nach bisherigem Stand nur zwei Spieltermine der Saarpfälzer und Trierer, die sich überschneiden.

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