TV-Verkehrsforum: Zeit, dass sich was bewegt (Video)

Trier (jp) · Ihren jüngsten Verkehrsinfarkt erlebte die Stadt Trier am Montag. Der luxemburgische Feiertag ließ den Verkehr von Zewen bis zur Autobahnauffahrt in Trier-Nord erstarren. Sechs Experten diskutierten gestern Abend auf Einladung des TV mit 80 Interessierten in der Tufa über den Verkehr in Trier.

 Eine Stadteisenbahn könnte Abhilfe für das Verkehrschaos in der Luxemburger Straße schaffen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Eine Stadteisenbahn könnte Abhilfe für das Verkehrschaos in der Luxemburger Straße schaffen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Die Römerstadt wird täglich überflutet von Fahrzeugen aller Sorten und Größen. Wege zur Entlastung Triers prägten das von den Redakteuren Dieter Lintz und Roland Morgen moderierte TV-Forum. „Die Verwaltung arbeitet mit Hochdruck an Lösungen“, betonte Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani. Allein 300.000 Euro, „und die sind bereits verbraten“, habe die Stadt 2008 in den Ausbau des Radverkehrs gesteckt.Doch das zentrale Problem ist natürlich der Autoverkehr, der sich täglich durch Engpässe kämpft.

Ein Beispiel: „Das gesamte Tarforster Plateau ist nur provisorisch angebunden“, betonte Raimund Scholzen vom Verkehrsclub Deutschland. Professor Roland Eckert von der Bürgerinitiative gegen Schwerlastverkehr in Trier-West/Pallien sagte ruhig und trocken: „Wir fühlen uns allein gelassen und auf den Arm genommen.“

Frank Birkhäuer von den Stadtwerken Trier erklärte: „Ohne eine Änderung des oft auf das Auto fixierten Bürgerwillens nutzten alle politischen Beschlüsse nichts.“Dieter Lintz fragte nach den Instrumenten, den Individualverkehr zu reduzieren. „Auch wenn es weh tut.“ Wunschkonzerte von der Petrisbergbahn bis zum Moselaufstieg gibt es reichlich, klare Antworten und Konzepte dagegen nicht. Was den Unmut der Leidtragenden und Verkehrsteilnehmer provoziert.

Die Baudezernentin stand im Kreuzfeuer. „Sie ist eine Handlangerin der Transport-Lobby“, so ein Zuschauer. Kaes-Torchiani blieb ruhig. „Trier hat kein Geld. Sinnvolle verkehrstechnische Maßnahmen konkurrieren mit anderen wichtigen Projekten wie einer Schwimmbad-Sanierung.“ Da war sie beim Trierer Rathaus-Veteran Scholzen genau richtig. „Wenn wir einige Parkhäuser zurückgestellt hätten, wären zusätzliche Regionalbahn-Haltepunkte drin gewesen.“

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