Tannöd“: Eifel schaut zum Filmstart ins Leere

Prüm/München · Vor einem Jahr verfilmte Regisseurin Bettina Oberli in Winterscheid (Eifelkreis Bitburg-Prüm) Andrea Maria Schenkels Erfolgsroman „Tannöd“, mit vielen Komparsen aus der Region (der TV berichtete). Heute läuft der Film in den deutschen Kinos an – nur nicht dort, wo er gedreht wurde.

 Julia Jentsch und Volker Bruch spielen in ,,Tannöd" mit. Die Eifeler werden den Film zum Start möglicherweise nicht sehen können. Foto: Fritz-Peter Linden

Julia Jentsch und Volker Bruch spielen in ,,Tannöd" mit. Die Eifeler werden den Film zum Start möglicherweise nicht sehen können. Foto: Fritz-Peter Linden

Foto: Frittz-Peter Linden

(fpl) Gerade Prüm, rund 20 Kilometer vom Drehort entfernt, hätte sich für den Filmstart angeboten. Aber Theo Riewer, Betreiber des Eifel-Kino-Centers, erhielt vor Wochen beim Verleiher Constantin in München eine Absage. „Die wussten gar nicht, wo Prüm ist“, sagt er. Ergebnis: Riewer disponierte um.

Das gleiche Bild auch in den anderen Kinos der Region: „Natürlich habe ich gefragt“, sagt zum Beispiel Christine Runge von der Eifel-Filmbühne in Hillesheim. „Aber das ist so in der Filmbranche. Das ist keine Missachtung der Eifel, das ist ein knallhartes Geschäft. Und dem will ich meine Programmstruktur nicht unterwerfen.“

„Das ist nicht so optimal gelaufen, das tut mir auch sehr leid“, sagt Constantin-Pressesprecherin Anja Sigl. Sie bestätigt, dass man bei der Auswertung vor allem auf die großen Städte setze, zumal „Tannöd“ mit nur 120 Kopien gestartet sei (größere Filme bringen es in Deutschland auf 800 und mehr Kopien). „Und wir müssen eben schauen, wie wir für einen solchen kleineren Film die Finanzierung reinbekommen.“

Eine Hoffnung bleibt: Die Constantin hat Theo Riewer inzwischen eine Kopie angeboten. Er will am Montag noch einmal mit dem Verleiher verhandeln und dann den Film so schnell wie möglich zeigen, möglicherweise zu anderen als den üblichen Uhrzeiten, damit sein sonstiges Programm nicht beeinträchtigt werde.

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