Telekom: Call-Center bleibt

Trier · Happy End an der Mosel: Die Schließung des Trierer Telekom-Callcenters scheint vom Tisch zu sein. Telekom-Sprecher George McKinney bestätigte dem Trierischen Volksfreund, dass der Konzern der Arbeitnehmerseite die Beibehaltung der Standorte Trier und Schwerin angeboten habe.

(hw) „Wir haben den Standort Trier der Arbeitnehmerseite als guten Willen unserer Seite angeboten“, sagte der Telekom-Sprecher. Es gebe sicher von Konzernseite keine Gründe, dies zu ändern, so McKinney. Das mögliche Happy End für die gut 120 Telekom-Mitarbeiter lässt dennoch einige wenige Frage offen. Denn insgesamt sind die Gespräche zwischen der Deutsche Telekom und den Betriebsräten gescheitert. Bundesweit wollte die Telekom 39 ihrer Callcenter schließen und nur 24 Standorte beibehalten und ausbauen. Mit Trier und Schwerin würde diese Zahl auf 26 Callcenter wachsen. Doch am Ende konnten sich die beiden Parteien nicht auf das „Gesamtpaket“ einigen. Nun wird frühestens in vier Wochen eine Einigungsstelle (in der Regel übernimmt ein Richter den Vorsitz) zwischen den beiden Seiten vermitteln. Doch laut Telekomsprecher gibt es von Unternehmensseite keine Gründe, Trier wieder herauszunehmen: „Wir haben Trier auf den Tisch gelegt und werden es von uns aus auch dort lassen.“ Für Trier spricht die hohe technische Ausstattung und die nachgewiesene hohe Qualität der Mitarbeiter. Zudem, so McKinney, könnte das Unternehmen Telekom-Mitarbeitern aus Saarbrücken eine Stelle in Trier anbieten. Diese müssten dann nicht nach Ludwigshafen fahren. Also sogar mehr Telekom-Arbeitsplätze in Trier? „In den Umstrukturierungsplänen ist weiterhin vorgesehen, dass die Callcenter rund 400 Mitarbeiter haben“, sagte McKinney. Verdi-Bezirkssprecher Manfred Fritschen hatte nach der jüngsten Verhandlungsrunde schon die Hoffnung gehegt, dass es gute Chancen für Trier gebe. Vor allem seien hier auch die Politiker aus der Region zu nennen, die für den Erhalt der Stellen gekämpft haben. Sozialministerin Malu Dreyer und Wirtschaftsminister Hendrik Hering: „Die Telekom ist mit ihren neuen Vorschlägen den Forderungen des Landes einen Schritt entgegengekommen und hat Trier in ihre Standortkonzeption miteinbezogen. Das Unternehmen hat offenbar erkannt, dass die geplante Schließung von vier Call-Center-Standorten im Land vollkommen inakzeptabel war.“ Auch Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen dürfte ein Stein vom Herzen fallen, wenn die Rettung endgültig ist. Der OB hat sich vehement für den Erhalt des Standortes eingesetzt und sieht im Angebot der Telekom, Trier von der Schließungsliste zu streichen, ein wichtiges Signal. „Damit könnten hoch qualifizierte Arbeitsplätze und eine wichtige Institution für den Wirtschaftsstandort Trier gesichert werden“, sagte der OB. Begrüßt wurde die Entwicklung auch von den Bundestagsabgeordneten aus der Region. In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grünen) und Bernhard Kaster (CDU) begrüßen sie die jüngste Entwicklung. Erst vor wenigen Tagen habe man als „Trierer Runde“ zusammen mit Edmund Geisen (FDP) und Peter Rauen (CDU) die Standort-Sicherung für Trier gefordert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort