Todesstrecke B51: Die Gefahr fährt immer mit

Region (wie) · Vier Tote in einem Monat: Auf keiner Straße der Region kommt es so häufig zu schweren Unfällen wie auf der B51. Schuld daran ist aber nicht der zunehmende Verkehr, sondern immer rücksichtslosere Autofahrer. (mit Karte)

Todesstrecke B51: Die Gefahr fährt immer mit
Foto: Agentur Siko

„Die B51 ist lebensgefährlich.“ „Ich habe Angst, auf der Bitburger zu fahren.“ Reaktionen nach den schlimmen Unfällen der vergangenen Wochen. Innerhalb kurzer Zeit lassen vier Menschen auf der Strecke zwischen Trier und Bitburg ihr Leben. Am 10. Juni sterben eine 24-Jährige und ihre zweijährige Tochter als sie in einen entgegenkommenden LKW fährt.

Ein paar Tage später rast eine 46-Jährige in Höhe Windmühle ungebremst in einen LKW, die Fahrerin ist sofort tot. Am 23. Juni kollidiert ein mit vier Personen besetzter Wagen beim Überholen mit dem Auto eines 27-Jährigen, das überschlägt sich, der 27-Jährige stirbt. In diesem Jahr sind bei Unfällen auf der B51 bereits sieben Menschen ums Leben gekommen, im gleichen Zeitraum 2007 war es einer. Todesstrecke Bitburger? Auch bei der Polizei beobachtet man die Entwicklung mit Sorge.

Einen Unfallschwerpunkt sieht man in der B51 allerdings nicht, die Gesamtzahl der Unfälle gehe zurück, heißt es. Nicht der zunehmende Verkehr (im Schnitt 15.000 Fahrzeuge pro Tag) seien Schuld an den Unfällen, sagt Polizeisprecher Reinhard Rothgerber. Vielmehr seien es Rücksichtslosigkeit und zu hohes Tempo. Das sieht auch der Unfallgutachter Norbert Pinter aus Serrig (Trier-Saarburg) so. Seit die B51 an vielen Stellen dreispurig ausgebaut ist und die Einmündungen kreuzungsfrei sind, werde noch mehr gerast. Pinter fordert: „Tempo 70 und mehr Kontrollen.“

Von einem LKW-Fahrverbot, wie es immer wieder gefordert wird, hält er wenig. Dann werde noch mehr gerast. Durch eine durchgängige Mittelleitplanke, wie auf der ebenfalls unfallträchtigen B49 zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz, könnten laut Pinter zwar schwere Unfälle vermieden werden, sie sei aber nicht zu bezahlen. Beim Landesbetrieb Mobilität, zuständig für Bundes- und Landstraßen im Land, setzt man auf weitere zusätzliche Überholspuren.

Traktoren sollen auf die Feldwege neben der Straße verbannt werden. Die Bitburger CDU verlangt vom Mainzer Verkehrsministerium die B51 als Todesstrecke zu kennzeichnen mit großen Holzkreuzen und Totenkopf-Schildern.

Schwere Unfälle auf der B 51 im Jahr 2008:

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