Traben-Trarbach: Der 2003er, Ein Jahrgang der Superlative

Jetzt ist es sozusagen amtlich: Der Weinjahrgang 2003 ist ein Jahrhundertjahrgang. Bei der Herbstpressekonferenz der Gebietsweinwerbung zogen Vertreter der Mosel-Weinwirtschaft heute in Traben-Trarbach eine erste offizielle Bilanz.

Fast täglich werden neue Rekorde vermeldet, die Mostgewichte erreichen Werte von über 200 Grad Oechsle, sogar 319 Grad wurden gemessen - so viel wie noch nie an der Mosel.Was sich hinter nüchternen Ertragszahlen, Oechslegraden und Säurewerten verbirgt, das sind analytische Daten von Kreszenzen, wie es sie an der Mosel schon lange nicht mehr - vermutlich noch nie - gegeben hat. Die Fakten: Beim Riesling liegt das durchschnittliche Mostgewicht bei 95 Grad (entspricht Auslesequalität), der Ertrag bei 70 bis 90 Hektoliter/ Hektar. Beim Müller-Thurgau (Rivaner) wurde ein Durchschnittsmostgewicht von 78 Grad ermittelt, bei Erträgen im Schnitt von 90 bis 100 Hektoliter/Hektar. Der Elbling erzielte im Schnitt 80 Grad und brachte 90 bis 110 Hektoliter/Hektar Ertrag.

Bei aller Euphorie über den Superjahrgang: Einige Probleme, mit denen die Weinwirtschaft zu kämpfen hat, sind noch nicht gelöst. Hier ist vor allem der Fassweinmarkt zu nennen. In der Pfalz, Rheinhessen und sogar im Rheingau wurden Anfang Oktober für den Rieslingmost von den Sektkellereien 50 Cent pro Liter geboten, an der Mosel wenig später 80 Cent. Schmitt: „Von Kostendeckung, geschweige denn Gewinnerzielung sind die Fassweinwinzer beim Riesling noch eine ganze Ecke entfernt."

Schmitt rechnet mit steigenden Preisen, zumal in ganz Europa eine kleine Erntemenge eingefahren wurde, und in diesem Jahr erfolgreiche Selbstvermarkter als Käufer von guten Fassweinpartien auftreten. Diese seien bereit, deutlich höhere Preise zu zahlen.

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